SWR3 Gedanken

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Tief Luft holen tut gut
In der Regel merken wir das gar nicht: Wie wir atmen.
Völlig selbstverständlich saugen wir die Luft ein, schöpfen Sauerstoff, um dann im Ausatmen alles das loszulassen, abzugeben, was unser Körper nicht mehr braucht. - Das Atmen, es geschieht von selbst. Ein Automatismus, mit dem sich unser Körper am Leben hält.
Höchstens, wenn wir sehr krank sind, oder völlig erschöpft nach einer sportlichen Anstrengung, dann merken wir: wie wir atmen.
Manchmal tut es gut, den Alltagstrott zu unterbrechen – und ganz bewusst dem eigenen Atmen nachzuspüren.
Also einatmen – ausatmen.
Das Wechselspiel der eigenen Kräfte und Möglichkeiten wahrnehmen.
Mir wird bei so einer Atemübung bewusst: Wenn ich nicht ausatme, kann ich nicht einatmen. Wenn ich versuche, meine Atemluft festzuhalten – dann geht mir definitiv die Puste aus.
Ich kann die Luft, die ich atme, ich kann mein Leben nicht festhalten.
Es ist flüchtig wie ein Hauch, flüchtig wie das Wechselspiel von Einatmen und ausatmen.
In der Sprache der Bibel gibt es nur ein Wort für beides: für Hauch und Atem, für Wind und Leben gibt es nur eines: ruach.
Zugleich beschreibt dieses Wort in der Hebräischen Sprache so etwas wie: Gottes ist da, ist ganz nah. Wenn ich glücklich bin oder wach. Dann ist Gott selbstverständlich da. Wie die Luft, die ich atme.
Das gilt sogar dann, wenn ich mein Leben ausgehaucht habe. Auch dann ist Gott da. Hält mich geborgen. Mit Ruach- durch seinen Geist.
Ich atme und lebe in Gott. Wie jeder Mensch. Ganz selbstverständlich. Und manchmal kann ich das spüren, so wie ich meinen Atem spüre.  Wunderbar.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=16702
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