SWR3 Gedanken

SWR3 Gedanken

Besser als ein Wecker am Morgen…
Immer dieser Wecker am frühen Morgen. Er brummt, er scheppert, er Klingelt und pfeift. Ich kann den Wecker stellen wie ich will- er klingelt immer zu früh. Nur noch ein Viertelstündchen! Sag ich zu ihm. Aber er meldet sich gnadenlos. Nach fünf Minuten. Und nochmal fünf Minuten.
Ich könnte ihn jedes Mal an die Wand werfen. Und trotzdem weiß ich: Ohne Wecker würde ich jeden Morgen zu spät kommen. Und das geht ja gar nicht.
In einem Lied aus unserem Evangelischen Gesangbuch ist auch von einem Wecker die Rede. Der ist weder digital noch analog. Und mit dem Smartphone hat der auch nichts zu tun. Das Lied vergleicht Gott selbst mit einem Wecker.
„Er weckt mich alle Morgen“, heißt es da, „er weckt mir selbst das Ohr. Gott hält sich nicht verborgen, führt mir den Tag empor, dass ich mit seinem Worte, begrüß das neue Licht. Schon an der Dämm’rung Pforte ist er mir nah und spricht.“
Mir gefällt dieser Gedanke: Gott hält sich nicht versteckt. Auch wenn mir das manchmal vielleicht so vorkommt. Gott spielt nicht Versteck mit mir. Er ist mir nah. Wie ein Wecker, der mich wachrüttelt. Schrill oder summend, scheppernd oder mit einem lauten Pfiff.
So macht Gott das auch. Rüttelt wach oder erschreckt oder führt sanft aus dem Schlaf des Ahnungslosen.
Wenn ich morgens im Radio die Worte oder Gedanken höre, und sie sprechen mich an.  - Oder auf dem Weg ins Büro prasselt mir der Schneeregen ins Gesicht – und ich spüre die Elemente der Natur – lebendig und frisch- und denke: Das ist alles Gottes Schöpfung. Wie schön. - Oder ich habe noch Tage später ein Lied vom Gottesdienst im Kopf. Ein Ohrwurm, der mir Schwung verleiht.
Das alles – sind wie Klingeltöne Gottes in meinem Alltag. Kleine Wecker, die mich spüren lassen: Gott ist gegenwärtig. Gott ist da.
Und wie bei einem Wecker gilt: Wie gut, dass sich Gott immer wieder meldet.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=16701
weiterlesen...