Anstöße SWR1 RP / Morgengruß SWR4 RP

Anstöße SWR1 RP / Morgengruß SWR4 RP

Vor einigen Wochen wurde ich vom ICE-Bahnhof einer deutschen Großstadt abgeholt. Wir mussten noch einige Meter gehen, dann waren wir beim Wagen meines Gastgebers. Ich war mir sicher, dass er den Weg zum weiteren Ziel eigentlich gut kannte. Und dennoch: Kaum saßen wir im Auto, so schaltete er sein Navigationssystem ein, wir fuhren los, er als Fahrer gehorsam den Anweisungen folgend. Sein Blick war mindestens so aufmerksam zum Display gerichtet wie zur Straße. „Ja, ich kenne den Weg, aber aus Gewohnheit tippe ich immer mein Ziel ein, und erst dann geht’s los!“ Wir bewegten uns durch die Innenstadt, der Wagen tastete sich voran.
Plötzlich rief ich „Halt – außen rum!“ Er als Fahrer war irritiert und hielt kurz an. Beinahe hätten wir uns auf eine kleine Straßenbahntrasse begeben, wo doch die eigentliche Autostraße für circa 80 Meter die Schienen verließ und erst nach einer Kurve wieder einmündete. „Jetzt war ich so auf mein Navigationssystem fixiert, dass ich dies gar nicht gesehen habe und hier eingezeichnet war der halbe Kreisverkehr nicht!“
Ein Fehler in der Software, im System? Dies mag sein, ist mir aber in dem Fall ziemlich egal.
Wichtiger ist für mich die Beobachtung:
Wir sollten nicht nur völlig fixiert sein auf das, was wir aus Gewohnheit kennen, von dem wir meinen, uns darauf verlassen zu können! Es ist gut, nach draußen zu schauen, wahrzunehmen, was jetzt gerade dran ist, empfänglich zu sein für Eindrücke von Außen.
Dies gilt fürs Autofahren und ebenso für vieles andere im Leben.
Und somit noch eine Frage zum Schluss:
Welches Navigationssystem begleitet Sie in Ihrem Alltag, im Beruf, in der Freizeit, im Gespräch mit anderen Menschen, in Ihrem Glauben an Gott? https://www.kirche-im-swr.de/?m=1659
weiterlesen...