SWR3 Gedanken

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Life, Liberty and the pursuit of Happiness
Leben, Freiheit und das Streben nach Glück…
das sind die Grundrechte jedes Menschen.
Steht in der Unabhängigkeitserklärung der USA; unterzeichnet am 4. Juli 1776
von Vertretern der dreizehn ersten vereinigten Staaten.
Also vor fast 250 Jahren.

Am Stück gelesen
findet sich da auch der Grund dieser grundlegenden Menschenrechte,
fast beschwörend klingt das:
„Folgende Wahrheiten erachten wir als selbstverständlich:
daß alle Menschen gleich geschaffen sind;
daß sie von ihrem Schöpfer
mit gewissen unveräußerlichen Rechten ausgestattet sind;
daß dazu Leben, Freiheit und das Streben nach Glück gehören“...

Leben und Freiheit – das scheint ja einigermaßen selbstverständlich,
wie der alte Text es ja auch schreibt.
Aber Glück – als Menschenrecht?
Wäre also in seinen oder ihren Menschenrechten beeinträchtigt,
wer unglücklich ist oder sich unglücklich fühlt?
Dann hätte das Verfassungsgericht aber eine Menge zu tun!
Da bräuchte man bei jedem Liebeskummer und bei jedem verlorenen Ligaspiel
einen guten Anwalt...

Aber da haben die US-Gründungsväter vorgesorgt:
Streben nach  Glück ist das Menschenrecht –
sich anstrengen, die Chancen nutzen,
die das Leben und die Welt und die Gesellschaft anbieten.
Ein Staat würde sich überheben mit dem Anspruch, alle glücklich zu machen.
Es ist schon ambitioniert genug, ihnen allen die Möglichkeit zu garantieren.

Was es für einen Menschen heißt: Ich bin glücklich;
und wie die Leute versuchen, diesen Zustand zu erreichen
und dass sie sich dann auch auf diesen Weg machen:
Das bleibt der individuellen Initiative überlassen –
selbst und gerade im Land der unbegrenzten Möglichkeiten.

Und das – das allerdings ernsthaft – ist ein Menschenrecht:
Strebe nach deinem Glück!  

https://www.kirche-im-swr.de/?m=16431
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