SWR3 Gedanken

SWR3 Gedanken

Eine Figur in Echternach mahnt zum Frieden
Eine menschliche Figur ohne Arme und Beine. Ein Torso. Grausam verstümmelt und entstellt. Ein Gesicht voller Schmerzen.
Das ist alles, was übrig geblieben ist. Von der Darstellung des Gekreuzigten. Nach den Bombenangriffen auf die Kirche in Echternach.
1945 stieß man beim Wegräumen der Trümmer auf dieses zerfetzte Holzkreuz. Und gab ihm einen neuen Platz in der wieder aufgebauten Willibrord-Basilika.
Die zerstörte Christusfigur soll eine bleibende Erinnerung sein. An die furchtbare Zerstörung und vor allem an die wahnsinnige Vernichtung menschlichen Lebens durch Krieg, Gewalt und Terror ausgehen. Nicht nur im Zweiten Weltkrieg.
Zugleich erinnert mich die Christusfigur an ein Gebet:
Christus hat keine Hände, nur unsere Hände, um seine Arbeit zu tun.
Er hat keine Füße, nur unsere Füße, um Menschen auf seinen Weg zu führen.
Christus hat keine Lippen, nur unsere Lippen, um Menschen von ihm zu erzählen.
Er hat keine Hilfe, nur unsere Hilfe, um Menschen auf seine Seite zu bringen.

Mir ist dieses Gebet wichtig. Denn es stellt mir die Frage: Wovon lasse ich mich leiten? Lasse ich mich leiten von dem, was Jesus vorgelebt hat? Mache ich da weiter, wo er aufgehört hat, als er noch gelebt hat?
Das geht ganz einfach. Ich stelle mir in meinen alltäglichen Konflikten immer mal die Frage: Was würde Jesus jetzt dazu sagen? Was würde er an meiner Stelle tun?
Damit mache ich erstaunliche Erfahrungen. Manchmal nimmt das einem Streit seine Schärfe. Oder es gibt mir einen anderen Blick für die Menschen, mit denen ich es zu tun habe.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=16395
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