SWR3 Worte

SWR3 Worte

Der Schriftsteller und Weltensammler
Ilija Trojanow schreibt in seinem Buch „Der überflüssige Mensch"
Wir dürfen nicht verzagen, ...
„Nicht die Waffen strecken vor dem großen Streit".
So selbstverständlich dies auch klingen mag,
ja geradezu banal, es gerät uns häufig aus dem Blick.
Gerade jene Menschen,
die einen Wissensvorsprung haben,
gehen in die Knie vor den massiven Problemen,
Gefährdungen und Zerstörungen.
Gewiss es ist manchmal zum Verzweifeln,
dieses Gefühl kennt jeder von uns,
der die Übermacht der herrschenden Verhältnisse
zu untergraben versucht.
Aber wir müssen uns fragen, ob nicht die individuelle Verzweiflung
samt der daraus folgenden Lähmung ein Luxus der Wohlhabenden ist.
Die Menschen in den Slums von Bombay
Haben keine Freiräume um zu verzweifeln,
sie müssen ... weiterkämpfen.
Der oft geäußerte Aufschrei „Es ist eh alles verloren!"
ist im Grunde Ausdruck einer Haltung
[die nichts mehr ändern will].

Ilija Trojanow, Der überflüssige Mensch. 2013 Residenz Verlag

https://www.kirche-im-swr.de/?m=16301
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