SWR3 Gedanken

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„Nur wer sich verändert bleibt sich treu" dieses Motto gefällt mir. Das passt gut zum heutigen Reformationstag. „Nur wer sich verändert bleibt sich auch treu.
Veränderung und Treue, die können tatsächlich zusammen gehören. Wenn man nämlich ein Ziel hat und die falsche Richtung eingeschlagen hat, muss man was verändern.
Vor ein paar Tagen habe ich mich total verfahren und musste umkehren, sonst wäre ich nie an meinem Ziel angekommen. Ich musste mir eingestehen, dass ich eine Ausfahrt verpasst habe. Einfach verpasst und stur weitergefahren. Mir etwas eingestehen mache ich aber nicht gerne. Geholfen hat es aber trotzdem, ich bin umgekehrt und schließlich angekommen.
Heute feiern wir Reformationstag, weil es Martin Luther vor knapp 500 Jahren so ähnlich gegangen ist. Für ihn, den Kirchenmann, war die Kirche auf dem Holzweg. Wenn sie nicht umkehrt, dann kommt sie nie an, und verliert womöglich noch das Ziel völlig aus den Augen, hat er gesagt. Die Kirche muss nochmal  nachschauen, wo sie eigentlich hin will und dann die richtige Richtung einschlagen.
Den Kirchenoberen ging es damals nicht viel anders als mir. Sich was eingestehen, haben sie nicht gern gemacht. Also kam es zum Streit. Zum bitteren, auch blutigen Streit. Und schließlich ging man getrennte Wege. Das wollte Luther eigentlich nicht, aber so ist es halt gekommen. Heute sind da ein bisschen schlauer und manche Wunden sind doch inzwischen auch verheilt.
Aber die Aufgabe bleibt „Nur wer sich verändert, bleibt sich treu". Die Kirche hat sich ständig zu erneuern, zu reformieren. Hat Luther gemeint. Egal ob sie sich evangelisch oder katholisch nennt.
Und weil ich als Christ irgendwie Teil dieser Kirche bin, gilt das auch für mich als Christ und als Mensch. Bin ich noch auf dem richtigen Weg oder hab ich die Abfahrt verpasst? Und wenn ja: zugeben, umdrehen und neu anfangen.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=16294
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