Anstöße SWR1 RP / Morgengruß SWR4 RP

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„Mein Haus! Mein Auto! Mein Swimmingpool!"

Vielleicht können Sie sich an die Werbeszene erinnern: Zwei alte Schulkameraden treffen sich, und auf die Frage, „Wie geht's?" zückt der eine der beiden drei Fotos mit den eben genannten Dingen.

Sicher ist es mitunter faszinierend, zu welchem Reichtum und Wohlstand der ein oder andere gekommen ist, aber noch mehr faszinierend sind für mich Menschen, die mit ganz wenig oder gar keinem Luxus auskommen und dabei frohgemut leben können.

Einer, der mich immer wieder zum Nachdenken anregt, ist der Heilige Franziskus. Heute, am 4. Oktober, ist sein Gedenktag.

Wenn es im 12.Jahrhundert technisch möglich gewesen wäre, so hätte er seinen Wohlstand zunächst auch präsentieren können anhand von Fotos: „Mein Geld! Meine feucht-fröhlichen Feste! Meine Freunde!"

Dieser Franziskus hatte aber gespürt, dass es viel Wichtigeres im Leben gibt als Vergnügen und Luxus. Von jetzt auf nachher begab er sich auf eine Ebene mit Armen und Kranken, er versuchte zu helfen, er ging mit gutem Beispiel voran in seinem von dort an einfachen Leben.

„Warum läuft dir doch die ganze Welt nach, Franziskus? Ausgerechnet dir?" - diese nachdenkliche Frage seines Mitbruders Masseo kann uns auch heute noch beschäftigen: Ja, wie kommt es, dass knapp 800 Jahre nach dem Tod des Franziskus sein Leben viele Menschen faszinierend finden...?

Ich denke, es sind gerade dieses einfache Leben und diese innere Freiheit maßgebend. Für Franz von Assisi ist klar: „Ich glaube an Gott! Ich lebe in einem großen Kosmos! Ich bin ein kleiner Teil dieser Schöpfung! Ich habe einen Auftrag jetzt in meinem Leben, und den will ich erfüllen!" 

Ich bin sicher, es lohnt sich, wenn wir uns hin und wieder fragen, „Wo kann ich einfacher leben?", „Auf was kommt es wirklich an?", „Wie kann ich mein Leben gestalten?" 

Franz von Assisi kann uns da ein Wegbegleiter sein.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=16150
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