SWR3 Gedanken

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Wenn in Indien Vergewaltiger verurteilt werden
könnte Frau sich darüber freuen
Es darf keine Toleranz geben gegenüber der Gewalt.
Mich aber beeindruckt ein Modell von Selbsthilfe
mit dem Frauen in Indien
sich auflehnen gegen die maßlose Gewalt gegen Frauen in diesem Land.
Dass Frauen in Indien so selbstverständlich vergewaltigt, geschlagen
Und selbst ermordet werden, liegt daran,
dass ihr Leben so wenig wert ist.
Die Familien müssen Mitgift zahlen, um ihre Töchter
in die Familien der Männer einzuheiraten.
Auf dem Land geschieht das in der Regel
im Alter zwischen 12 und 15 Jahren.
Häufig werden dabei Ratenzahlungen vereinbart
Weil die Familien es sich nicht anders leisten können.
Wenn die Ratenzahlungen dann ausbleiben, werden junge Mädchen
in den Schwieger-Familien misshandelt oder gar ermordet
so kann der junge Mann neu heiraten und es gibt neue Einkünfte.
Armut also und die Vorstellung Frauen seien Objekte, Besitz der Männer,
sind die Grundlagen der Gewalt.
Nun aber haben einige Frauen angefangen sich zu wehren.
Die Gulabi-Gang, das sind Frauen,
die pinke Saris tragen.
Ihre Gründerin konnte nicht mehr mit ansehen,
wie eine Freundin von deren Mann misshandelt wurde.
Sie beleidigte ihn - so wie er zuvor sie beleidigt hatte,
erzählt sie, dann nahm sie einen Stock und schlug ihn.
Seither hatte der deutlich mehr Respekt -
Nicht nur vor ihr sondern auch vor seiner und anderen Frauen.
Inzwischen gehören zur Gulabi-Gang 400.000 Frauen.
Das Schlagen mit den Stöcken ist ihnen aber gar nicht das Wichtigste:
sie sprechen mit den Männern.
Erst wenn die nicht hören wollen
erscheinen sie gemeinsam,
in ihren quietschpinken Saris und mit den langen Holzstöcken
und auch dann geht es darum die Männer zu überzeugen.
Wo Frauen sich so zusammenschließen
lernen die Männer neuen Respekt
und schon viele Frauen konnten gerettet werden.

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