SWR3 Gedanken

SWR3 Gedanken

Heute ist Michaelis, der Tag des Erzengels Michael.
Das ist der Engel, der streitet und kämpft.
Bei Michael geht es immer ums Ganze.
Um den Himmel und die Erde. Wer gehört dazu?
oder gar „Wer ist wie Gott?"
denn das bedeutet der Name Michael
des Obersten der himmlischen Heerscharen: Wer ist wie Gott?
Für das Judentum ist er eine Art himmlischer Feldherr.
In der christlichen Tradition trägt er das Flammenschwert,
das Zugang zum Paradies gewährt oder verhindert.
Michael ist kein sanfter Engel, kein Püppchen.
Er rettet das Kind der Himmelskönigin
vor den Nachstellungen des Drachens, des personifizierten Bösen.
Aufgeschrieben ist das alles
in der Regierungszeit des römischen Kaisers Domitian.
Die Christen damals haben wohl den Kaiser selbst für den Drachen gehalten
der die Himmelskönigin und ihr Kind verfolgt.
Denn Domitian verfolgte die christlichen Gemeinden mit beispielloser Härte
und forderte von den Bürgern seines Reiches, ihn als Gott zu verehren.
Das Freiheitspotential des Christentums irritierte ihn
Und er war nicht bereit, das zu tolerieren.
Die Offenbarung des Johannes
ist eine Erklärung für das Böse in der Welt jener Zeit.
Da ist zuviel Leid und Gewalt und Schmerz
Das kann nicht Gottes Wille sein.
Die Ereignisse unter dem Tyrannen versetzen Gott und Himmel
und alle Engel in Bewegung.
Nichts bleibt wo und wie es vorher war.
Dennoch Gott scheint nicht allmächtig zu sein,
wenn so viel Leid und Tod und Schmerz geschehen.
Die Menschen damals hofften auf den kämpferischen Erzengel Michael
der sollte Befreiung bringen aus der Unterdrückung.
Auf Gottes Engel trauen in Krieg und Leid und Not
das bedeutet auch heute
sich anvertrauen und wissen
dass Gottes Boten kämpferisch und klar sind
Die wissen für wen sie ein - und aufstehen:
Für die Schwachen, die Verfolgten, die Notleidenden
Für die Gefangenen, für die wehrlose Frau und das ohnmächtige Kind.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=16126
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