SWR3 Gedanken

SWR3 Gedanken

Wie ist das eigentlich bei Ihnen:
Sind Sie häufiger Täter oder meistens doch eigentlich Opfer?
Dabei denke ich gar nicht an irgendwas Kriminelles,
sondern ich meine die kleinen Taten und Untaten des Alltags:
Fühlen Sie sich da eher als Täter oder als Opfer?
Wobei mich die Opfer besonders interessieren,
denn die leiden meistens mehr unter ihrer Rolle.
Zum Beispiel privat zuhause:
Sind Sie da der- oder diejenige,
auf dem oder auf der alle rumhacken?
Oder am Arbeitsplatz:
Sind Sie da die Sammelstelle
für Extra-Aufträge und Sonder-Kommandos?
Oder im Freundeskreis:
Geht da mehr als die Hälfte der Witze auf Ihre Kosten?
Wenn Sie sich also mehr als Opfer
und vielleicht sogar nie als Täter fühlen:
Warum ändern Sie das nicht?
Werden Sie doch auch ein Täter!
Nicht in dem Sinne, dass Sie nun ebenfalls versuchen,
andere zu nerven oder herumzukommandieren
oder lächerlich zu machen.
Das bringt nur neue Opfer.
Werden Sie lieber Täter oder Täterin, indem Sie
Ihr besonderes Talent in der jeweiligen Situation ausnutzen:
Weil zuhause offensichtlich niemand so geduldig ist wie sie.
Weil im Betrieb tatsächlich niemand so einen Überblick hat wie Sie.
Weil in Ihrem Freundeskreis eigentlich
alle etwas langweiliger sind als Sie.
Wer sich immer nur als Opfer sieht, verpasst eine Chance.
Wer dagegen aus der Opferrolle ausbricht
und selbst die Initiative ergreift,
gewinnt Freiheit und hat mehr Freude am Leben.
Natürlich muss man deswegen nicht alles mit sich machen lassen,
aber wer einmal begriffen hat,
dass der brüllende Chef eigentlich um Hilfe schreit,
sieht so einen Chef und die Welt – und vor allem sich selbst –
mit anderen Augen.
Sieht die Welt vielleicht mit den Augen Gottes, der in der Bibel sagt,
dass wir frei sind
und uns nicht zu Sklaven unserer alten Gewohnheiten machen sollen.
https://www.kirche-im-swr.de/?m=1608
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