SWR4 Abendgedanken

SWR4 Abendgedanken

Er hielt ihnen keine Katechese, sondern segnete sie. So kann man das Verhältnis Jesu zu den Kindern beschreiben. Mit seinen Reden und Predigten wendet Jesus sich immer nur an die Erwachsenen, die Kinder lässt er in Ruhe. Sie werden gesegnet und das reicht. Mit dem Segen wird dem Kind zugesagt: Du bist ein Kind Gottes, so wie du bist. Egal wo dein Elternhaus steht - im Villenviertel oder in der Plattenhaussiedlung - du bist von Gott geliebt. Egal, was du kannst oder nicht kannst, was du hast oder nicht hast, du bist wer.

Den großen, den erwachsenen Menschen - insbesondere wenn sie Macht und Geld hatten - hat Jesus schon mal die Meinung gegeigt. Ihnen versucht klar zu machen, dass sie sich ändern müssten, um ins Reich Gottes zu kommen. Die Kinder hat er mit diesen Forderungen verschont, weil Ihnen - Originalton Jesus - das Reich Gottes schon gehört.

Es gehört zu der Pädagogik Jesu vor den Anspruch den Zuspruch zu stellen. Bevor man vom Menschen etwas verlangen kann, muss man ihn stark machen. Und deshalb brauchen die kleinen Menschen mehr Zuspruch als die Großen.

Heute ist Weltkindertag. Überall fanden Kinderfeste und Aktionen statt. „Chancen für Kinder" heißt das diesjährige Motto. Die UNICEF und das deutsche Kinderhilfswerk möchten damit das Recht der Kinder auf gleiche Bildungschancen betonen. Ein wichtiges Anliegen, wie Studien zeigen liegt gerade bei uns in Deutschland hier vieles im Argen. Dabei ist Bildung aber mehr als Wissensvermittlung. Und es gehört zu den schönsten Aufgaben von Eltern, Lehrern und Erziehern, an der Bildung der Kinder mitwirken zu können. Auch in dem sie sie segnen, in dem sie Ihnen zu verstehen geben: Du bist ein Kind Gottes, so wie du bist. Egal, was du kannst oder nicht kannst, was du hast oder nicht hast, du bist wer.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=16050
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