Anstöße SWR1 RP / Morgengruß SWR4 RP

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 Eigentlich wollte ich nur noch rasch ein paar Lebensmittel einkaufen. Aber wie so oft um die Mittagszeit war die Schlange an der Kasse ganz schön lang und ich muss warten. Vielleicht ist mir deshalb das Regal mit den vielen vollgepackten Plastiktüten aufgefallen. Ein Plakat macht deutlich: Für 5 Euro kann man eine Tüte mit Lebensmitteln kaufen und gleich hinter der Kasse wieder abgeben. Die Lebensmittel können so für „Die Tafel" gekauft und sofort gespendet werden. 

Das finde ich klasse. Denn „Die Tafel" sagt mir was. „Die Tafel" ist eine Initiative, die Lebensmittel sammelt und sie an bedürftige Menschen kostenlos weitergibt.
In Deutschland gibt es mehr als 900 Tafeln, die regelmäßig anderthalb Millionen Menschen unterstützen.
Auch in meiner Nähe gibt es mehrere Tafeln und ich kenne Frauen, die ehrenamtlich bei der Essensvergabe mit anpacken.
Während ich noch darüber nachdenke, greift vor mir eine Frau beherzt zu so einer Plastiktüte und stellt sie auf das Laufband.
Mich steckt das an. Was ich gut finde, kann ich doch auch unterstützen. Also greif ich auch zu. Nehme einen Beutel und stelle ihn zu den paar Sachen, die ich für mich einkaufen will. Und gleich hinter der Kasse spende ich die Lebensmittel für die Tafel. Ich muss sagen: Ein gutes Gefühl. Klar, es waren nur Nudeln, ein paar Dosen, Reis und Suppen. Aber ich konnte konkret und leicht helfen und so für das ein oder andere Mittagessen zusätzlich sorgen. Das gefällt mir.

Als ich mich nochmal umdrehe, sehe ich, dass hinter mir auch eine Frau eine Tüte für die Tafel bezahlt. Kurz schauen wir uns an und lächeln. „Helfen kann ansteckend sein", sagt sie. Stimmt!

https://www.kirche-im-swr.de/?m=16042
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