SWR3 Gedanken

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Das mit dem „Duzen" und „Siezen" finde ich ganz schön kompliziert. Wem und wann biete ich jemandem das Du an? Mache ich das nur, weil alle per Du sind oder: wer ergreift die Initiative? Zum Beispiel wenn nicht ganz klar ist, wer der ältere ist. Und vor allem: wie macht man das geschickt? Geht das auch zwischen Tür und Angel oder muss ich dazu ein Glas Sekt trinken? Und was mache ich, wenn der andere ablehnt? Ich sag ja, ganz schön kompliziert.

In einem Punkt bin ich allerdings ganz sicher. Das „Du" muss was mit Sympathie zu tun haben. Ich mache das nur, wenn ich jemanden nett finde und es irgendwie eine gute Beziehung zwischen uns gibt.

In einem Punkt bin ich allerdings ganz sicher. Das „Du" muss was mit Sympathie zu tun haben. Ich mache das nur, wenn ich jemanden nett finde und es irgendwie eine gute Beziehung zwischen uns gibt. 

Bei Gott ist die Sache für mich da ganz klar. Gott spreche ich mit DU an. Ganz am Anfang der Bibel steht der Schöpfungsbericht. Da geht es nicht um einen historischen Tatsachenbericht, sondern um ein Loblied auf Gott, weil alles so gut zusammen passt. Und das aus Sicht der Menschen der damaligen Zeit, Jahrtausende vor uns.

Mich spricht dieser Schöpfungsbericht immer wieder an. Denn es heißt darin, dass wir als Abbilder Gottes geschaffen worden sind, als seine Ebenbilder. In jedem von uns steckt also etwas Göttliches. Das ist für mich als Mensch großartig und bedeutet, dass ich Gott auf Augenhöhe begegnen kann. Und dass ich ihn deshalb natürlich auch mit DU ansprechen kann. Ich bin überzeugt von einem freundschaftlichen Gott, der die Beziehung zu mir als Mensch will. Weil ich ja sein Ebenbild bin. Da brauche ich nicht lang zu überlegen, ob mit oder ohne Sekt, ob er zuerst oder ich.

Gott ist für mich einfach ein DU. Und dieses DU beruht ehrlich auf Sympathie.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=16013
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