SWR3 Gedanken

SWR3 Gedanken

Heute ist der 11. September. Wahrscheinlich wird nie wieder ein Jahr vergehen, ohne dass ich an diesem Tag die beiden Flugzeuge und das einstürzende World Trade Center vor Augen habe. Und es wird wohl nie einen 11. September geben, an dem ich verstehen kann, was da 2001 passiert ist.

In den katholischen Kirchen wird in diesen Tagen ein Text aus dem Brief von Paulus an die Gemeinde in Kolossae gelesen. Es geht darin um eine Vision, wie wir Menschen friedlich zusammen leben können.

Paulus schreibt, dass die Gemeindemitglieder alles sein lassen sollen, was sie an einem friedlichen Zusammenleben hindert: zum Beispiel Zorn oder Herziehen über die anderen.

Paulus beschreibt in dieser Hinsicht Jesus als großes Vorbild: er hat sich denen zugewendet, die unterdrückt und ausgegrenzt waren. Und gerade so hat Jesus alle Unterschiede aufgehoben, die Menschen machen. Für ihn war es egal, ob jemand aus Griechenland oder aus Israel kam. Es war ihm egal, ob jemand Geld hatte oder nicht. Es war ihm sogar egal, welche Religion jemand hatte.

Das sind große Worte. Es gibt allerdings einige Projekte, in denen dieses friedliche Zusammenleben im Kleinen schon klappt. Bei uns in der Stadt gibt es zum Beispiel ein Hip Hop-Projekt, in dem einheimische Jugendliche und Ausländer zusammen tanzen. Und das so erfolgreich, dass sie gerade sogar Weltmeister geworden sind.

Vielleicht ist so eine Aktion nur ein kleines Mosaiksteinchen. Aber ich glaube, solche kleinen Schritte sind nötig, um dem 11. September 2001 etwas entgegenzusetzen.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=16011
weiterlesen...