SWR3 Gedanken

SWR3 Gedanken

Wer heranwachsende Kinder hat (oder auch nur eines), kennt das Gefühl.
Und die Töchter und die Söhne, andererseits, kennen es auch:
Das ist mehr als „komm nicht so spät nach Hause"
und mehr als „ich will wissen, mit wem du so herumhängst"...
Eltern haben manchmal eine viel tiefere Sorge:
Wie die jungen Leute sich ihren Lebensweg denken
oder ihn mehr auf sich zukommen lassen:
Da haben wir Eltern so unsere Zweifel.

Die fast schon erwachsenen Kinder leiden darunter.
Müssen sich aus der Enge befreien.
Und Eltern müssen eben lernen, loszulassen.
Wir haben ihr oder ihm alles mitgegeben, was wir konnten.
Wir haben sie geliebt und mit allem ausgestattet -
und was sie jetzt tun, das ist ihr eigener Weg;
das sind ihre eigenen Entscheidungen.
Nachdem wir sie doch eigentlich gut ausgerüstet haben,
dürfen wir auch vertrauen, dass es jetzt gut geht mit ihnen...

Schön, wenn ihnen das gelingt, beiden: den Alten und den Jungen,
den Eltern und der nächsten Generation.
Auf dem Heiligenkalender steht heute die heilige Monika;
die Mutter eines Sohnes, den sie auch auf dem falschen Weg sah:
Er hatte sich gegen ihren christlichen Glauben entschieden,
war auf einem anderen wissenschaftlichen Weg;
er hatte Frauengeschichten, sicher wenigstens ein uneheliches Kind.

Monika hat immer an ihn geglaubt; und hat ihn auch ihrem Gott anvertraut -
möglich, dass das heutigen Eltern ein bisschen schwer fällt.
Und der Sohn hat schließlich seinen Weg gefunden -
er ist der heilige Augustinus geworden, einer der Kirchenväter,
vor mehr als anderthalb Tausend Jahren.
In den Augen seiner Mutter war Augustinus mal
auf dem falschen Weg gewesen - aber am Ende war wieder einmal klar:
auch auf krummen Wegen geht's geradeaus - mit GOttes Hilfe.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=15922
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