Anstöße SWR1 RP / Morgengruß SWR4 RP

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Fünf verschiedene Wege aber eine gemeinsame Mitte. So gestaltet sich der Garten der Religionen auf der Internationalen Gartenschau in Hamburg. Die Mitte, wo alles zusammenkommt, ist ein Brunnen. Von fünf Wasserläufen wird er gespeist. Jeder Wasserlauf steht für eine Religion. Und jede dieser fünf Religionen hat einen eigenen Weg innerhalb dieses gemeinsamen Gartens gestaltet.

Die Muslime nennen ihren Teil „Gesang auf das Paradies" und erinnern daran, dass im Koran der Garten der Ort der Glückseligkeit, mit fließenden Flüssen, mannigfaltigen Früchten und farbenprächtigen Pflanzen ist.

Die Buddhisten laden „im reinen Land der Buddhas" in einen Garten der Stille ein. Bunte Fähnchen und Lampions hängen in den Bäumen. Sie geben dem Garten etwas Fröhliches. Zusammen mit dem geschwungenen Weg, einer Buddha-Statue und einem kleinen Teich entsteht eine Atmosphäre heiterer Gelassenheit.

Um die ewige Weltordnung geht es auf dem Weg, den die Hindus gestaltet haben. Man geht durch ein Tor, schreitet über einen mehrfarbigen Weg zu einem kleinen Hügel hinauf. Dort gelangt man zum heiligen OM-Zeichen, dem Grundlaut der Welt.

Die Juden haben auf ihrem Weg die Erschaffung der Erde in sieben Tagen nachgebaut. Beim siebten Tag, dem Schabbat, werden die Besucher insbesondere zu Ruhe und Erholung eingeladen.

Die Hamburger Christen haben einen Lebenspfad gebaut, der mit Geburt und Taufe beginnt und mit Tod und Auferstehung endet. Auf diesem Weg spielen aber auch die Jugendzeit mit Firmung und Konfirmation sowie Ehe und Partnerschaft eine Rolle. Und ein großer Tisch erinnert an das Abendmahl.

Die Mitte dieser fünf verschiedenen Wege, der fünf verschiedenen Religionen, ist der Brunnen. Hier trifft man sich und kommt ins Gespräch, egal welchen Weg man vorher gegangen ist. Ein schönes Bild vom Miteinander der Religionen. Vielleicht ist es ja mehr als nur ein Bild.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=15889
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