SWR4 Abendgedanken

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Schafgarbe, Thymian, Johanniskraut, und viele andere Kräuter. Manchmal zur Krönung eine Lilie dazu. Solche Sträuße wurden heute in den Gottesdiensten gesegnet.

Heute am Maria Himmelfahrtstag. Das Fest erinnert an den Tod und die Aufnahme der Gottesmutter Maria in den Himmel. 

Aber was sollen diese Blumen, die später getrocknet und zuhause aufbewahrt werden? Dieser Strauß am Marienfest erzählt davon, dass Maria nach alter Tradition selbst als Blume verehrt wurde. Ein Bild für ihre innere Schönheit, die sie trotz allem, was ihr als Frau zugemutet wurde, behielt.  

Die Geburt ihres Sohnes Jesus unter schwierigsten Umständen. Die Ratlosigkeit über dieses altkluge Kind, das so völlig aus dem Rahmen fiel. Mehr als nur einmal war sie wohl verwundert über Jesu Art, die Klischees seiner Zeit zu brechen. Schmerz hat sie gespürt, als er alle möglichen Leute wichtiger nahm als seine eigene Familie. Ihre Ohnmacht, zusehen zu müssen, als sich alles gegen den Sohn kehrt. Ihn machtlos verlieren zu müssen. Ohne ihm helfen zu können. 

Ihr Gottvertrauen stand dauernd auf dem Prüfstand. Und sie hielt stand. Maria, die Einzigartige, die Auserwählte, Mutter des Herrn, erste Christin, Urbild der Kirche. Die Glaubende schlechthin.  

Als man das Grab Marias noch einmal öffnete, so eine Legende, sei wohlriechender Kräuterduft aufgestiegen.

Eine andere weiß davon, dass das Grab voller Blumen gewesen sei. Aus der Legende entwickelte sich vielleicht der Brauch des Kräuterstraußes.  

Maria blieb nicht im Tod, eine Botschaft des Lebens für alle, daran wollte und will man erinnern. Auch ganz praktisch. Denn seit jeher werden die gesegneten Kräuter benutzt. Als Heilkräuter.

Als Geschenk und Gabe Gottes. Gott will das Heil des Menschen. Jetzt und vor allem endgültig. Über den Tod hinaus. Es gibt definitiv mehr, als ich jetzt erfahren kann.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=15834
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