Anstöße SWR1 RP / Morgengruß SWR4 RP

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Frauen in manchen Ländern Afrikas legen im Laufe eines Jahres 5000km zurück, um Wasser zu holen - zu Fuß. Ich finde das ungeheuerlich und bewundernswert zugleich. „Bewundernswert" im Hinblick auf die starke Leistung von Frauen, denen leider keine andere Wahl bleibt, um für das Leben zu sorgen, „Ungeheuerlich" im Hinblick auf meine eigene Beziehung zum Wasser. Natürlich erfahren Menschen auch immer wieder, wie bedrohlich und zerstörerisch die Wirkung von Wasser sein kann (die Überflutungen der letzten Wochen haben dies nur zu deutlich gemacht!), aber in meinem Alltag stelle ich doch auch fest: An Wasser komme ich hier ganz einfach: Ich drehe den Wasserhahn auf, und schon kann ich dies nutzen, zum Kaffeekochen, zum Waschen, zum Duschen.

Was würden wir tun, wenn heute kein Wasser fließen würde aus unseren Leitungen...? - so einfach zur Tagesordnung könnten wir sicherlich nicht übergehen, Probleme würden uns erst da bewusst werden, denn: Wenn uns das Wasser immer selbstverständlich und im „Über-fluss" vorhanden ist, wie können wir da den wahren Wert erkennen?

Ich bin sicher: Nur wer sich dieser Kostbarkeit von Wasser bewusst ist, der wird dem Wunderbaren des Wassers gerecht.

Bereits vor 800 Jahren, ohne den Luxus der Wasserleitungen von heute, hatte Franz von Assisi dieses Wunder von Wasser gespürt und in seinem Sonnengesang von der „Schwester Wasser" gesungen: Als „erfrischender und köstlicher Quell" lobt die Schwester Wasser in ihrer Bewegung den Schöpfer.

Ich wünsche uns, dass wir dankbar sind für das Wasser und bewusst mit diesem kostbaren Gut umgehen können.  

https://www.kirche-im-swr.de/?m=15647
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