SWR3 Worte

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Heute ist der Gedenktag des Apostels Thomas. Er wird auch der „ungläubige" Thomas genannt, weil er von Jesus Beweise verlangte. Jesus ist den Jüngern nach seinem Tod erschienen und Thomas wollte als Beweis, dass es auch wirklich Jesus ist, seine Kreuzigungswunden sehen. Nicht schlimm, findet der Autor Christian Feldmann, und wendet sich an all diejenigen, die Thomas als „ungläubig" bezeichnen:
Es ist dumm von euch, wenn ihr Thomas irgendwie als Apostel zweiter Klasse behandelt, weil er erst mal gezweifelt hat. Denn er ist ja haargenau so ein Typ wie ihr modernen Menschen, die ihr so skeptisch seid und euch so schwer tut mit Entscheidungen, die das ganze Leben gelten sollen. Seid doch froh, dass Jesus die Zweifel von Thomas akzeptiert hat, dass er sich auf die Probe stellen ließ! (...) Er hat Thomas seine Liebe jedenfalls nicht entzogen. (...) Er verlangt nichts Menschenunmögliches - nicht von Thomas und auch nicht von euch. Ist das nicht tröstlich?

Christian Feldmann: Kämpfer, Träumer, Lebenskünstler, Herder Verlag Freiburg, 2007, S.306

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