SWR4 Abendgedanken

SWR4 Abendgedanken

Ich finde, im Alltag braucht es Ermutiger. Menschen, die anderen beistehen, wenn es ihnen an Mut fehlt. Wenn mir etwas sehr wichtig ist, aber ich mich nicht recht traue, es zu sagen oder zu tun, dann sind mir Menschen eine Hilfe, die mir Mut machen.
Ermutigung braucht es, wenn jemand vor einer ganz neuen Aufgabe steht. Er hat sie wohl als die Aufgabe erkannt, der er sich stellen soll. Aber sie scheint ihm noch zu groß. Vieles ist einfach nicht zu übersehen. Da kommt dann die Sorge auf: Schaffe ich das? Bin ich dem gewachsen? Oder überfordert es mich?
Wenn zu mir dann jemand sagt: „Steh zu dem, was dir wichtig ist!" Oder: „Das schaffst du schon." Dann stärkt er mir den Rücken. Gut, wenn ich solche Menschen kenne, denen ich sagen kann, dass ich Beistand brauche.
Vor einiger Zeit hat sich jemand bei mir bedankt. Du hast mir Mut gemacht. Du hast mir zugehört und mich bestärkt, dass ich das mache, wovon ich überzeugt bin. Du bist für mich ein Ermutiger.
In den Briefen des Apostels Paulus im Neuen Testament schreibt er immer wieder einmal:
„Ich ermutige euch." Das heißt auch: Ich rede euch gut zu oder ich empfehle euch dringlich.
Und dann ermutigt Paulus, dass wir Christen im Alltag mit Gott rechnen und einander beistehen. Und uns nicht leiten lassen von unseren Sorgen und Ängsten. Er ermutigt uns, dass wir Farbe bekennen, wenn das dran ist. Er fordert uns Christen auf, dass wir zu unserem Glauben an Gott stehen und von dem reden, was uns lieb und teuer ist.
Zu dem stehen und das auch aussprechen, an wen ich glaube, fällt mir nicht immer leicht.
Ich erinnere mich an Situationen, wo ich nur auf Unverständnis gestoßen bin. Dann bin ich schon froh, wenn mich ein anderer ermutigt trotzdem nicht zu schweigen.
Und ich möchte Ihnen meine Erfahrung weitergeben. Die meisten Menschen sind erleichtert, wenn ihnen einer klar sagt, was er denkt und glaubt.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=15450
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