SWR3 Gedanken

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„Wir leben alle, wissen aber nicht, warum und wofür. Wir leben mit dem Ziel, glücklich zu werden, darin sind wir alle gleich." Diese Zeilen schreibt ein Mädchen, das weder gleich ist noch glücklich. Versteckt vor den Nazis lebt sie mit Eltern und Schwester in einem Hinterhaus in Amsterdam: Anne Frank.
Heute an einem 14. Juni -1942 - beginnt sie, ihr Tagebuch zu schreiben. Kurz zuvor, zum 12. Geburtstag hat sie es bekommen. Und bis zu ihrem frühen Tod schreibt das jüdische Mädchen Anne auf, was Menschen bis heute bewegt.
Eingesperrt in die eigenen vier Wände träumt sie von der Welt da draußen. "Mich jung fühlen, frei sein, danach sehne ich mich... Doch solange es das noch gibt, diesen wolkenlosen blauen Himmel, darf ich nicht traurig sein." Eine erstaunliche Kraft. „Ich weiß, was ich will, ich habe Mut, ich habe eine Meinung und einen Glauben." Das schreibt Anne 1944.
Kurz danach wird die Familie entdeckt und ins Lager Bergen-Belsen gebracht. 1945 stirbt Anne Frank, mit 14 Jahren. Nur der Vater, Otto Frank, überlebt und gibt ihr Tagebuch heraus. Um an ihr Schicksal zu erinnern.

In Israel schrieb Bundespräsident Gauck ins Buch der Gedenkstätte Yad Vaschem: „Mitfühlen, mitleiden, wiederkommen". Und: „Vergiss nicht! Niemals."

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