Anstöße SWR1 RP / Morgengruß SWR4 RP

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Jesus und die Frauen.
Endlich einmal ein Mann,
der gut mit Frauen kann.
Bei ihm wird endlich die gottgewollte Partnerschaft wahr
zwischen Mann und Frau,
so wie sie von Anfang an gewollt ist
schöpfungsgemäß gelebt.
Partnerschaft auf Augenhöhe.
Jesus verhält sich zu den Frauen anders,
gegen den Trend seiner Zeit.
Er gewährt ihnen Tischgemeinschaft,
während die Männerwelt sie sonst aussperren will,
Er nimmt sie als Gesprächspartnerinnen ernst,
während seine Zeitgenossen den Frauen keine Mitsprache gönnen.
Er diskutiert mit ihnen, auch über religiöse Grundsatzfragen,
er lässt sich berühren und umstimmen,
ist achtsam und kommunikativ,
er lässt sich sogar belehren,
wenn seine Meinung sich als zu eng und menschenfeindlich herausstellt,
er lässt sich salben und begleiten von Frauen,
macht sich stark sogar für die Ehebrecherin,
die die männliche Lynchjustiz steinigen willen
und sagt den legendären Satz:
„Wer unter euch ohne Sünde ist,
der werfe den ersten Sein!"
Noch als er am Kreuz hängt,
sorgt er für seine Mutter Maria,
indem er sie dem Jünger Johannes in die Obhut gibt.
Und die Frauen sind bezeichnender Weise
die ersten Zeugen von Ostern.
Jesus und die Frauen.
Das ist ein Kapitel für sich.
Es scheint fast,
als gäbe ihm sein Glaube und seine einmalige Gottesbeziehung
so viel Selbstvertrauen und Selbstsicherheit,
dass er nie Angst hat, aus seiner Rolle als Mann zu fallen.
Er muss grundsätzlich niemanden klein machen,
um selber groß zu sein.
Er brauchte die kulturellen Gepflogenheiten offenbar nicht als Schutzschild
oder Machtdemonstration.
Besonders schön ist die Begegnung
mit Maria Magdalena am leeren Grab.
Sie ist voller Sorge, wohin sie den Jesus wohl getragen haben,
erkennt ihren auferstandenen Herrn und Freund nicht.
Sie verwechselt ihn mit dem Friedhofsgärtner
und fragt nach,
ob der vielleicht Bescheid wisse,
wo der tote Jesus sei.
Da passiert etwas Zauberhaftes zwischen den Beiden.
Er nennt sie einfach bei ihrem Namen,
sagt
„Maria!",
so wie nur er wahrscheinlich Maria gesagt haben mag,
und da erkennt sie ihn tatsächlich.
Weil sie bei ihm einen Namen hat,
weil sie wichtig ist.
Aber sie darf ihn nicht berühren,
nicht anfassen,
nicht begreifen, was geschehen ist.
Jesus entzieht sich ihrem Zugriff
und ist schon auf dem Weg in eine andere Welt.
Und trotzdem ist seine Liebe und Aufmerksamkeit ganz da.
Jesus und die Frauen
vorbildlich
menschlich
einfach
gut.

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