SWR3 Worte

SWR3 Worte

Oft renne ich im Alltagsstress durch die Welt, ohne zu merken, wie schön sie eigentlich ist. Das folgende Gedicht von Martin Auer erinnert mich daran, etwas genauer hinzusehen. 

Du kannst doch den Weg mit deinen Zehen sehen.
Auch das Wasser und den Wind. Sollst mit deinen Sohlen die Steine berühren, mit ganz nackter Haut. Dann wirst du spüren, dass dir die Erde vertraut.
Spür das nasse Gras unter deinen Füßen und den trockenen Staub.
Lass dir vom Moos die Sohlen streicheln und küssen und fühl das Knistern im Laub.
Steig hinein, steig hinein in den Bach und lauf aufwärts dem Wasser entgegen. Halt dein Gesicht unter den Wasserfall. Und dann sollst du dich in die Sonne legen.
Leg deine Wange an die Erde. Riech ihren Duft und spür, wie aufsteigt aus ihr eine ganz große Ruh.
Und dann ist die Erde ganz nah bei dir. Und du weißt: Du bist ein Teil von allem.
Und gehörst dazu.

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