SWR3 Gedanken

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Have a break. Fast schon ein Klassiker, dieser Werbespruch. Have a break, mach mal Pause. Die Idee dahinter ist aber so alt wie Bibel. Da steht sie nämlich ganz am Anfang. Wenn erzählt wird, wie Gott in sechs Tagen die Welt erschafft und am siebten Tag mal Pause macht. Gott ruhte sich aus, heißt es da. Die Erzählung wurde eine Art himmlische Bestätigung dafür, dass es den freien Tag in der Woche unbedingt geben muss. Schließlich hat Gott selbst ihn erfunden. Der freie Tag machte sogar als eines der zehn Gebote Karriere - auch die finden sich in der Bibel.

Mit dem freien Tag indes wird es heute immer schwieriger. Klar gibt es sie noch, die freien Sonntage und diverse Feiertage, gerade jetzt im Mai. Doch frei zu haben heißt ja nicht selten: Endlich Zeit zu haben fürs Freizeitvergnügen oder auch Zeit, um mal in Ruhe shoppen zu gehen. Gern auch am Wochenende und warum nicht auch am Sonntag. Unsere knallvolle Innenstadt an verkaufsoffenen Sonntagen spricht Bände. Warum also nicht viel öfter auch die Sonn- oder Feiertage fürs Freizeit-Shoppingvergnügen nutzen? Das Dumme daran ist leider immer: Zigtausende haben dafür keinen freien Tag. Die müssen nämlich schuften, damit ich meine Freizeit genießen kann. Und das finde ich eigentlich ziemlich daneben. Es ist auch der Hauptgrund, warum die Kirchen sich so sehr sträuben. Gegen noch mehr Sonn- und Feiertage, an denen zigtausende Menschen keine Pause machen können, weil sie arbeiten müssen. Have a break, mach mal Pause, und zwar für möglichst viele. Irgendwie schade, dass uns das nur noch mit Mühe gelingt.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=15310
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