SWR3 Gedanken

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„Wann ist ein Mann ein Mann?" - an diesen Refrain von Herbert Grönemeyers  „Männer" musste ich denken als mir folgende Statistik in die Hände fiel: Männer sterben durchschnittlich acht Jahre früher als Frauen. Männer stellen 2/3 aller Notfallpatienten. Sie begehen ¾ aller Suizide. Auch ¾ aller Mordopfer sind Männer. Weniger dramatisch, aber auch auffallend: Von den Sitzenbleibern in der Schule sind 2/3 Jungs. Das Verhältnis von Männern und Frauen im Gefängnis ist 25 zu 1. Und schließlich: Nimmt man alle Menschen zusammen, die Patienten bei Ärzten und Therapeuten sind, so sind das ¾ Frauen und ¼ Männer.

Wann ist ein Mann ein Mann? Wenn er gefährdeter ist? Lebensgefährdeter als Frauen? Das habe ich mich gefragt, als ich neben der gerade  genannten Statistik, eine Zusammenstellung der Merkmale darüber gelesen habe, was als typisch männlich gilt. Demnach ist ein Mann umso männlicher, je mehr Schmerzen er ertragen kann. Je weniger er sich um seine Ernährung kümmert, je mehr Alkohol er verträgt, je besser er seine Gefühle unterdrücken kann, je seltener er andere um Hilfe bittet und je weniger Schlaf er braucht. Das sind Klischees, aber in jedem Klischee steckt auch ein wahrer Kern. Und in so manchem dieser Männlichkeitsklischees konnte ich mich auch wiederfinden. Mann, oh Mann!

 

 

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