Anstöße SWR1 RP / Morgengruß SWR4 RP

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Vielleicht freue ich mich in diesen Tagen sogar noch stärker als in den zurückliegenden Jahren auf die Farben des Frühlings, angefangen bei zartem bis kräftigem Grün über gelb, blau und rot und dem ganzen Spektrum, das die Natur zu bieten hat. Auch wenn Schnee und Eis, verbunden mit klirrender Kälte, in diesem Winter besonders hartnäckig sind und waren, so haben sie es nicht geschafft, die Farben der kommenden Wochen zu besiegen. Wir dürfen uns darauf freuen - vieles wird in diesem Jahr wie in einem Zeitraffer zu erleben sein, wo schnell aufbricht, was verborgen war, wenn die Knospen sichtbar sind und aufgehen.

„Grünkraft" nennt die heilige Hildegard von Bingen die Kraft, die in der Schöpfung, in den Pflanzen und auch im Menschen, wirkt: „Die Grünkraft ist der Segen Gottes. Der Geist Gottes in der Schöpfung, ohne diese Kraft wäre nichts: keine Bewegung, kein Wachstum, keine Vielfalt."

In diesem einfachen Wort der „Grünkraft" kommt für mich eines deutlich zum Ausdruck: Vorbei sind die fast farblosen Zeiten, wenn der Schnee weggetaut ist, wenn das Braun auf den Feldern mehr und mehr in Grün übergeht.

Eine Kraft steckt wirklich dahinter, sichtbar jetzt bald in der Schöpfung, spürbar hoffentlich auch in uns Menschen.

In einem Frühlingssegen heißt dies so:
„Dass etwas in dir aufbrechen möge, das wünsche ich dir,
dass etwas wachsen kann in dir und aus dir heraus, das wünsche ich dir,
dass etwas zum Blühen komme mit dir und durch dich, das wünsche ich dir -
weit über Ostern hinaus.
So sei gesegnet in diesen Wochen des aufbrechenden Frühlings."

https://www.kirche-im-swr.de/?m=14983
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