SWR3 Gedanken

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Dieser Mann lässt hoffen. Alles was der neue Papst Franziskus gestern Abend gesagt und getan hat, lässt hoffen, dass die Katholische Kirche endlich neue Wege geht. Wege, die wieder näher auf ihren Ursprung, ihre Quelle zurückführen. Schon der Name des neuen Papstes ist Programm. Denn der heilige Franziskus steht für Bescheidenheit, Einsatz für die Armen und Verbundenheit mit der Schöpfung. Dass sich Jorge Mario Bergoglio so nennt lässt hoffen, dass er reformbereit ist. Denn der Heilige Franziskus wusste sich von Christus beauftragt die marode Kirche seiner Zeit wieder aufzubauen. Der neue Papst galt in seiner Heimat Argentinien als Bischof der Armen. Das lässt hoffen, dass er, nachdem Papst Johannes Paul II. wesentlich zur friedlichen Lösung des Ost-West-Konflikts beigetragen hatte, nun den Nord-Süd-Konflikt angeht. Dass dieser Papst aus der armen Südhälfte unserer Erde dazu beiträgt, dass die Globalisierung nicht nur eine wirtschaftliche und technische bleibt, sondern auch eine soziale, sozial gerechtere wird. Papst Franziskus hat gestern Abend Gesten von beeindruckender Schlichtheit gezeigt. Zu allererst hat er die 100.000 auf dem Petersplatz eingeladen mit ihm zu beten. Auch das zeigt, wo er den Focus sieht. Nicht in ihm, sondern in dem an den die Christen glauben. Und er, der neue Papst lässt sich von den Gläubigen segnen und bittet sie den Weg mit ihm in Liebe zu gehen. Schöne, vielversprechende Gesten eines Mannes, der sich in seiner Heimat nicht in einer großen Limousine chauffieren lässt und auch nicht in einem Palais wohnt. Große Hoffnungen auf einen einzelnen, 76 jährigen Mann. Möge Gott ihm die Kraft und die Jahre schenken einige dieser Hoffnungen zu erfüllen.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=14894
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