SWR3 Gedanken

SWR3 Gedanken

„Gut, dass bald Osterferien sind", sage ich dieser Tage. „Ach Urlaub, was ist das?", stöhnt meine Freundin Bettina. Sie hat vor drei Monaten einen Marketing-Job angetreten und bereits 130 Überstunden. „Wann soll ich die abfeiern, oder gar Urlaub nehmen?"
Dabei weiß auch sie: ohne Ruhe und Erholung geht nichts. Selbst Gott macht Urlaub, er ruht bekanntlich am siebten Tag. Und setzt das Gebot: Jede Woche Sabbat halten, Sonntag, einen Urlaubstag. Doch Urlaub qua Gesetz ist noch gar nicht so alt. Vor 50 Jahren, 1963 wurde das Bundesurlaubsgesetz verabschiedet. Wer arbeitet, hat das Recht auf bezahlte Erholungstage, derzeit mindestens 20.
Nie gab es so viel Urlaub wie heute - Freizeitgesellschaft die wir sind - und nie so viele Menschen, die gefühlt nie frei machen können. Die dank Smartphone - ich kenne das selbst - nach Feierabend noch die Mails checken, auch in den Ferien.
Dabei kann und soll ich es mir erlauben, mal im Ruhemodus zu sein. Urlaub stammt vom mittelalterlichen urloup, „Erlaubnis". Der Lehnsherr musste einst gnädig jede Auszeit erlauben. Heute reicht ein Urlaubsantrag. Und wie Bettina sich durchzuringen: „Ich habe mich jetzt mal abgemeldet. Muss auch ohne mich gehen." Gut so. Denn wer schaffen will, das weiß schon der Schöpfer, braucht Erholung. Also ausruhen - nicht nur am siebten Tag, auch mal tagelang. Schöne Osterferien schon mal...

https://www.kirche-im-swr.de/?m=14842
weiterlesen...