SWR4 Abendgedanken

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Glücklich und unerschütterlich. So stell ich mir die beiden vor: Felizitas und Perpetua. Ihre Namen sind lateinisch und heißen übersetzt: Glück und Beständigkeit.

Felizitas und Perpetua sind zwei Frauen, die im 3. Jahrhundert gelebt haben und wegen ihres Glaubens getötet worden sind. Zuvor wurden sie gedemütigt, gequält und getötet, weil sie nicht an einen Himmel voll Götter geglaubt haben, sondern an den einen einzigen liebenden Gott. 

Ihre Geschichte hat sich in Nordafrika, im damaligen Karthago zugetragen.

Felicitas war Dienerin von Perpetua, einer vornehmen Frau. Beide waren sich einig: Gott ist einzig. Als Folge davon haben sie sich geweigert, öffentlich anderen Göttern zu opfern oder sie gar anzubeten. Aus Überzeugung und vielleicht auch aus Trotz haben sie sich während ihrer Gefangenschaft taufen lassen. Das war ihr Zeugnis, ihr öffentliches Bekenntnis zu Gott.

Dieser mutige Schritt hatte bittere Konsequenzen für beide: In einer Arena mit wilden Kühen und Leoparden sollten sie sterben. Die jungen Frauen wurden den Raubtieren zum Fraß vorgeworfen. Wie schrecklich! Aber selbst das konnte sie von ihrem starken Glauben nicht abbringen. Von den Tieren gerissen und fast bewusstlos, sollen sie in der Arena weiterhin laut zu Gott gebetet haben. Mit einem Dolch sind sie dann getötet worden. Woher man das so genau weiß?

Perpetua hat im Gefängnis ein Tagebuch geführt und alles aufgeschrieben. Die Unterlagen zu ihrem Prozess sind bis heute erhalten. Sie zeigen, dass schon damals Christen verfolgt worden sind, wie im großen Ausmaße auch heute - weltweit.

Zwei mutige Frauen, die bis an ihre Grenzen gegangen sind. Heute - so steht es im Heiligenkalender ist ihr Gedenktag.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=14825
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