SWR4 Abendgedanken

SWR4 Abendgedanken

 Die Welt wird heute ins Gebet genommen. Und zwar überall auf der Erde. Denn heute ist Weltgebetstag der Frauen. Jedes Jahr findet er am ersten Freitag im März statt. In 170 Ländern wird er begangen und überall ökumenisch. Frauen unterschiedlicher Konfessionen kommen zusammen und beten miteinander. Es gibt eine eigene Gottesdienstordnung mit ausgesuchten Texten und Themen. Sie wird immer von Frauen aus einem Land zusammengestellt. In diesem Jahr von Frauen aus Frankreich. Im letzten Jahr kamen die Texte aus Malaysia und davor aus Chile. Also wirklich international, aus allen Ecken der Welt. Und es wird nicht nur gebetet, sondern es wird auch informiert über die Situation der Frauen in dem jeweiligen Land. Und es wird für dortige Frauenprojekte gesammelt. In diesem Jahr für ein Projekt für Ausländerinnen, die Opfer von Gewalt geworden sind. Für ein Haus, das Frauen, die zum Beispiel als Zwangsprostituierte arbeiten mussten, Zuflucht bietet. Als biblisches Leitmotiv haben deshalb die Französinnen den Satz gewählt: „Ich war fremd und ihr habt mich aufgenommen." (Mt 25,35)

Unter diesem Satz nehmen heute Millionen von Frauen die Welt ins Gebet. Sie informieren sich über die Situation von Frauen Frankreich, gedenken ihrer im Gebet und sammeln Geld. „Informiert beten und betend handeln", so nennen sie das. Für mich eine kurze und prägnante Umschreibung, was es heißt „Die Welt ins Gebet zu nehmen." Wenn Millionen von Christinnen am gleichen Tag mit gleichen Gebeten und Anliegen die Welt ins Gebet nehmen, so ist das eine großartige Sache. Aber informiert beten und betend handeln, ist nicht nur etwas für Frauen und nicht nur etwas für den ersten Freitag im März.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=14788
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