SWR3 Gedanken

SWR3 Gedanken

Der Radwanderweg macht einen scharfen Knick,
verlässt den Feldweg kurz vor einer Grundstückseinfahrt.
Aber die vier Blechschilder, die da rechts stehen,
die machen mich dann doch neugierig.

„Privatweg" steht auf der obersten Tafel.
Drunter ein „Durchfahrt verboten!" Ausrufezeichen.
Und drittens: „Keine Wendemöglichkeit"
Dabei ist es doch so ein schöner Waldweg.
Und wer lässt sich denn vom richtigen Weg abbringen.
Da genau scheint aber das Problem zu liegen -
jedenfalls vermute ich mal, dass die vierte Tafel ernst gemeint ist.

Also: „Privatweg" - „Durchfahrt verboten" - „Keine Wendemöglichkeit" ...
wird noch getoppt vom vierten Schild:
„Ihr Navi lügt!!!"
O je - da hat jemand aber schlechte Erfahrungen gemacht...

Und das kommt vor. Steht fast jeden Monat mal in der Lokalzeitung,
zumindest bei uns an der Mosel:
Feuerwehr und THW befreien Brummi-Fahrer.
Der hat sich an seinen Navi gehalten - „kürzester Weg" ist eingestellt.
„Verboten für Fahrzeuge über fünf Tonnen" einfach übersehen;
Spitzkehre im Weinberg - da fährt sich ein ZweiunddreißigTonner einfach fest.

Aber woran soll man sich auch orientieren!?
Na - vielleicht außer auf das kleine Wunderding Navigationsgerät mit GPS
gelegentlich auch mal durchs Fenster gucken!
Die wirkliche Wirklichkeit sehen, nebenbei auch die Landschaft genießen.
Wahrnehmen, was da vor Ort und wie geregelt ist -
das ist ja oft ziemlich sinnvoll. Kurven zu eng; Weg wirklich zu ende...

Wer das Richtige tun will, muss selbst entscheiden, statt fremdbestimmt -
und sei die Computerstimme noch so verführerisch.
Und klar - das gilt weit über den Straßenverkehr hinaus.
Ich jedenfalls schaue mir genau an, nach wem ich mich richte - im Leben...
Meine eigene Erfahrung, ein weises Buch oder auch eine gute Predigt
oder ein schönes Gespräch:
Bringt alles weiter als ein Navi, der manchmal lügt.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=14715
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