SWR3 Gedanken

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Fernöstliche Spiritualität- das ist für mich: Körper und Geist miteinander in Verbindung zu bringen. Faszinierend, was es da für Methoden gibt: Tai Chi und Qi-Gong, bestimmte Formen von Yoga. Und auch Karate, Aikido. Letztere sind für uns eher Sportarten, ursprünglich sollten sie aber auch der Konzentration dienen. Sie sollten das Qi- die Lebensenergie, den Lebensatem bewegen oder die Lebensweise des Zen-Buddhismus unterstützen.
Immer habe ich gedacht: Sowas gibt es bei uns im Westen und im Christentum gar nicht: So eine Art Meditationsform, die auch den Körper mit einschließt. Bis mir eingefallen ist: Christen singen ja. Seit es das Christentum gibt: Wir Singen. Und Singen ist sehr körperlich. Wer viel und ausdauernd singt, kommt ganz schön ins Schwitzen. Man kann sich regelrecht versenken in die Töne und den Text und darin ganz und gar aufgehen.
Seitdem ist mir das Singen noch wichtiger. Besonders „christlich", wenn man so will, finde ich es, wenn man zusammen mit anderen singt. Denn wenn im Christentum der Nächste so wichtig ist, dann wohl auch der Nächste beim Singen.
Denn, wer mit anderen zusammen singt, der muss auf den anderen hören und sich gegebenenfalls auch zurücknehmen können. Wichtig ist nicht, dass man alleine besonders gut und schön und laut singen kann, sondern dass man zusammen das Beste miteinander herausholt. Zusammen singen ist also eine körperliche Tätigkeit und trainiert, achtsam mit seinem Nächsten Sänger umzugehen.
Tai-Chi und Qi-Gong bleiben für mich faszinierend, aber ich habe das Singen liebgewonnen als eine körperbetonte Form der Spiritualität. Und die praktizieren wir mindestens einmal die Woche in unseren Kirchen und Gemeindehäusern.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=14679
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