SWR3 Gedanken

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Der 2. Februar heißt auch „Maria Lichtmess". Früher war es der Feiertag, an dem die Weihnachtszeit offiziell vorbei war. Bis Maria Lichtmess wurden Weihnachtslieder gesungen und in den katholischen Häusern standen auch noch Christbaum und Krippe.

Meine Eltern machen das heute noch so. Der riesige, 4-Meter hohe Tannenbaum in unserer Diele gehört zu meinen schönsten und liebsten Kindheitserinnerungen rund um Weihnachten. Es war einfach ein tolles Gefühl, dass der Baum so lange stand. Die Ferien waren längst zu Ende und in der Schule haben wir schon langsam für Karneval geprobt. Aber wenn ich zu Hause zur Tür reingekommen bin, war wieder Weihnachten. Ich hab das total genossen. Und ich fand es schrecklich, dass es bei meinen Freundinnen nicht so war. Die haben den Baum meiner Meinung nach viel zu früh rausgeschmissen, sie konnten die Weihnachtszeit ja gar nicht richtig genießen.

Wenn ich heute Ende Januar meine Eltern besuche, dann erschrecke ich schon fast ein bisschen, wenn ich den Weihnachtsbaum wieder sehe. Das kommt mir irgendwie fehl am Platz vor. Vielleicht, weil es die meisten inzwischen anders handhaben, oder weil mein Alltag im Februar absolut nichts mehr mit Weihnachten zu tun hat.

Aber nach dem ersten Schrecken bin ich dankbar, dass ich in der Diele meines Elternhauses nochmal ein weihnachtliches Gefühl geschenkt bekomme. Mitten in meinem gar nicht mehr so weihnachtlichen Alltag die Gewissheit, dass Gott bei uns Menschen sein will.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=14627
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