SWR3 Gedanken

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Ich laufe durch die Stadt und plötzlich stehe ich vor einem Schild „Agentur für Freundlichkeit". Neugierig, ja fast ein bisschen ungläubig, bleibe ich stehen. „Agentur für Freundlichkeit", was ist das denn?  
Die „Agentur für Freundlichkeit" ist eine Unternehmensberatung. Sie hat sich darauf spezialisiert, in Firmen oder Teams auf ein gutes Arbeitsklima zu achten. Das heißt, auf Anfrage kommen Trainer in die Firma und schauen, wie die Leute miteinander umgehen. Sie prüfen, beraten und üben mit allen, wie es besser laufen könnte. Die „Agentur für Freundlichkeit" gibt also Strategien an die Hand, die freundlich sein fördern.

Aber ist es eigentlich gut, immer nur freundlich zu sein? Immer nur grinsend durch die Gegend zu laufen und zu allem Ja und Amen zu sagen? Das kann es ja wohl nicht sein. Ich muss doch auch mal auf den Tisch hauen und sagen können, wenn mir was nicht passt. 

Die Experten sagen, freundlich sein heißt, dass ich mit mir selbst und mit anderen positiv umgehe, und zwar in jeder Situation. Oder, dass ich es zumindest versuche.Das heißt, ich muss zuallererst freundlich zu mir selbst sein. Meistens bin ich mit mir selbst ja zu kritisch. Ich sollte es gut mit mir meinen und manchmal milder sein und mich und meine Stärken und Schwächen gut kennen und akzeptieren. Dann kann ich das den Leuten um mich herum auch zugestehen.

Ich finde das im Alltag ganz schön schwierig. Wie oft bin ich gestresst und reagiere pampig auf alles und jeden. Richtig unfreundlich.

Ich finds gut, dass es so eine Agentur gibt. Ich bin zwar keine potentielle Kundin, aber es reicht mir schon, am Firmenschild vorbei zu laufen, und schon wird mir bewusst: Es ist wichtig, freundlich zu sein - zu mir und zu anderen.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=14623
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