Anstöße SWR1 RP / Morgengruß SWR4 RP

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Gleich zwei Großveranstaltungen eröffnet. Der G8 Gipfel in Heiligendamm und der Deutsche Evangelische Kirchentag in Köln. Und in beiden geht es um eine bessere Welt. Ob Gott das Was für ein Mittwoch! Noch nie hat es auf deutschem Boden eine so große Protestaktion gegeben, noch nie ein so großes Aufgebot von Presse, Polizei und Politprominenz. Dabei geht es allen doch um dasselbe: der Wunsch nach einer besseren Welt von Morgen. Ob Gott diese Megaevents auf einen Tag gelegt hat?
Bei aller Aufregung beginnt der Kirchentag in Köln heute wie alle Jahre mit einem Gottesdienst. Bevor man etwas tut, ist es gut, erst einmal zu hören. Hören, was Gott uns zu sagen hat. Gott hat schließlich noch nie anders als global gesprochen.
Lebendig und kräftig und schärfer als ein zweischneidiges Schwert ist, was Gott zu uns sagen hat. Trauen wir seinem Wort etwas zu. Dass es wirkt, wenn wir es aussprechen. Dass es wirkt, wenn wir die Dinge beim Namen nennen: den Hunger, die Ausbeutung von Mensch und Natur. Dass zu viele Menschen von viel zu wenig leben müssen. Und dass viele festhalten, was sie haben. Gottes Wort ist lebendig und kräftig und schärfer und manchmal lässt er uns für einen Moment jetzt schon spüren, wie die bessere Welt von morgen aussehen könnte.
Wie zum Beispiel auf einem Kirchentag. Da saß wie 2000 andere Besucher auch in einer Messehalle und hörte zu. Die Vorträge waren spannend, aber auch anstrengend. Endlich Pause. Die Leute kramten ihr Essen aus der Tasche, da griff ein Mann auf dem Podium zum Mikrophon und sagte: „Eben hat jemand bei mir einen 100 Euroschein abgegeben. Schaut mal in eure Taschen. Wem dieser Schein fehlt, kann ihn bei mir abholen.“ Nie werde ich die verdutzten Gesichter vergessen und den Jubel, der dann losbrach. Da hat doch tatsächlich jemand einen Geldschaein abgegeben. Damit der, der ihn verloren hat, ihn wiederbekommt.
Nein, es gab keine Schnäppchenjagd auf den Geldschein. Alle spürten: ja, so könnte Gott es gemeint haben mit der neuen, besseren Welt.
Solche Momente sind kostbar. Für mich hat das etwas mit Gottes Nähe zu tun. Mit Vertrauen und Sorglosigkeit. Die können wir nicht machen, um die können wir aber beten.
Heute Abend werden das Tausende von Menschen in ganz Deutschland tun. 8 Minuten beten für G8. Dazu werden um 18 Uhr die Glocken läuten. 8 Minuten für G8. Und vielleicht erreichen diese Gebete nicht nur Gottes Ohr, sondern auch die Herzen der Mächtigen. Machen Sie mit!

https://www.kirche-im-swr.de/?m=1458
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