SWR3 Gedanken

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Der 28. Dezember ist der so genannte „Tag der unschuldigen Kinder".
Er erinnert an den Kindermord zu Bethlehem -
von wegen alles süß und seicht und holder Knabe in lockigem Haar.
König Herodes war durch die drei Weisen aus dem Morgenland
auf seine Spur gebracht.
Im Palast hatten sie den neuen König gesucht
und dabei Herodes erzählt von jenem Knaben.
Der neue Stern am Himmel ließe keinen Zweifel zu.
Ein Kind aus dem Hause Davids sei geboren
und es werde der neue Friedefürst werden.
Herodes selbst hatte sich als König immer wieder
ziemlich daneben benommen.
Man munkelte selbst von Mord in der Königsfamilie.
Kein König also von Gottes Gnaden und noch weniger einer,
der dem Volk am Herzen liegt.
Er hatte eh schon Angst um seine Macht.
Als Herodes nun merkte, dass die drei Weisen keineswegs zu ihm kamen,
um ihm zu verraten wo das Kind war,
schickte der König seine Schergen nach Bethlehem.
Niemand sollte ihm seine Macht streitig machen.
Deshalb ließ er alle Kinder bis zu zwei Jahren in Bethlehem ermorden
Das Kind, um das es ihm eigentlich ging, war schon auf der Flucht.
Ein Engel hatte Josef gewarnt im Traum.
Konnte Jesus über die Schulter seiner Mutter hinweg sehen,
was passierte? Konnte er gar verstehen, was da um seinetwillen geschah?
Es gibt Theologen die meinen, um dieser Kinder willen
konnte Gottes Kind nicht anders, als sein Leben hinzugeben.
Nicht zuerst wegen der Schuld der Täter,
sondern vor allem wegen der Unschuld der Opfer,
hat Jesus sein Leben hingegeben.
Denn diese Hingabe verspricht neues Leben
und entreißt all die unschuldigen Kinder Not und Tod und Schmerz.
Neues Leben schenkt Jesus gerade denen,
die ihres zu früh verlieren:
der Junge ermordet im Bürgerkrieg in Syrien
noch kein Jahr das Mädchen, verhungert in Afghanistan.
die Kleinen in der Fabrik in Bangladesh
und der Junge ruhiggestellt an der Playstation.
An Weihnachten wird Gott selbst ein Kind
und lenkt so unseren Blick auf die Kinder dieser Welt.
Allen Kindern in Not gilt dieser Tag der unschuldigen Kinder

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