Anstöße SWR1 RP / Morgengruß SWR4 RP

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„Vater der Armen" haben die Franzosen den Priester Abbé Pierre respektvoll ja fast mit Ehrfurcht genannt.  Bis zu seinem Tod 2007 war er regelmäßig der beliebteste Franzose. 1949 hat er die Organisation „Emmaus" gegründet. Verarmte und obdachlose Menschen finden hier bis heute Hilfe und Arbeit und können so wiederum anderen Menschen helfen. In den Emmaus-Gemeinschaften  kann man den Geist von Abbé Pierre und seine Ideen am Besten kennen lernen.

 In diesem Jahr wäre Abbé Pierre  100 Jahre alt geworden. Aus diesem Anlass ist ein kleines Buch erschienen mit dem Titel „Was ist das, der Tod?"  Mit Jugendlichen hatte Abbé Pierre über den Sinn des Lebens gesprochen und erzählt, wofür es sich zu leben lohnt und worauf er hofft. In ganz klaren und einfachen Worten beschreibt er, woher er die Kraft und die Gelassenheit nahm, lebensbedrohliche Situationen im  2. Weltkrieg, das Leben im Widerstand und dann  die schweren Nachkriegsjahre zu bestehen. Es ist die Hoffnung, ja die Zuversicht auf ein Jenseits bei Gott. Das klingt jetzt vielleicht für manchen naiv und weltfremd, aber das ist Abbé Pierre nie gewesen. Er war ein Kämpfer für ein besseres Leben. Auf die Frage: „Wofür ist es gut, an Gott zu glauben?",  antwortet er: „Man muss überzeugt sein, dass Gott nichts als das Gute für die Menschen will, aber dass dieses Glück von uns abhängt". Im Gespräch mit den Jugendlichen erläutert er den Satz noch einmal: „Weißt du, das Leben ist nichts anderes als der Glanz der Farben, die man ihm verleiht." Abbé Pierre hat in düsteren Zeiten seinem Leben bunte Farben gegeben. Die Kraft dazu fand er im Glauben und es ist toll, dass es bis heute immer wieder Menschen gibt, die den Pinsel in die Hand nehmen und kräftig mit malen.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=14246
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