SWR3 Gedanken

SWR3 Gedanken

„Mach dein Ding". Ein Werbeslogan, der irgendwie prima in die Zeit zu passen scheint. Mein Ding machen. Das hört sich nach Power und Tatendrang an. In der Realität kann das freilich verdammt anstrengend sein. Dann nämlich, wenn ich gar nicht so genau weiß, was das eigentlich sein könnte, mein Ding. Ich erlebe das gerade bei meinen Töchtern, die noch auf der Suche sind. Doch auch bei uns Erwachsenen ist das nicht viel anders, wenn wir plötzlich vor Richtungsentscheidungen im Leben stehen. Wohin soll es jetzt für mich gehen? Was ist denn eigentlich mein Ziel?
Es gibt Menschen, die sprechen auch nicht von ihrem Ding, sondern lieber von ihrer Berufung. Ein Wort, das ein bißchen aus der Mode gekommen ist. Vielleicht sogar ein bißchen verpönt. Schließlich kann man sich im schlechten Falle zu allem Unsinn berufen fühlen. Trotzdem mag ich das Wort. Denn zu etwas berufen zu sein heißt ja auch, sich gerufen zu wissen. Seinen Standpunkt und sein Ziel im Leben gefunden zu haben, für das es sich zu leben und zu arbeiten lohnt. Ich glaube sogar, dass es so etwas für jeden von gibt. Nur machen lässt sich das nicht mal eben so. Machen lässt sich ein Ziel überhaupt nicht. Nur finden. Mit Geduld beim Ausprobieren. Mit der Gelassenheit, sich auch Umwege zuzugestehen. Und mit Menschen, die mir dabei helfen und die es bei alledem auch noch gut mit mir meinen.

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