SWR3 Gedanken

SWR3 Gedanken

Acht Tage noch – aber bis auf die Abschlusserklärung
scheint alles fertig zu sein.
12 Kilometer Zaun stehen vom Ostseestrand ins Land hinein.
Ab morgen sind Demos verboten, Anfang Mai gab es Razzien
gegen Gipfel-Kritiker und Globalisierungs-Gegner.
Kurzzeit-Gefängnisse haben sie sogar eingerichtet für fünfhundert Häftlinge.
Statt von Heiligendamm könnte am Ende die Rede sein
vom G-8-Gipfel in Unheiligendamm…
Eine gespenstische Szene, finde ich. Irgendwie ausweglos.
Sicher: Es werden auch Leute anreisen,
die zu Gewalt gegen Sachen oder Menschen entschlossen sind.
Andererseits:
Protest muss möglich sein.
Ein paar hundert oder wie viel Hooligans,
die ihr Gewalt-Süppchen an dem Protestfeuer wärmen wollen –
eine Demokratie müsste das aushalten;
die Polizei müsste es deeskalieren und in den Griff kriegen können
und die friedlichen Kritiker dürften sich von den gewaltbereiten
nicht beirren lassen – nicht in der Sache und nicht in ihrem Zorn.
Auch Christinnen und Christen kritisieren ja, was und was nicht
Kanzlerin Merkel und ihre mächtigen Kollegen
am Ostseestrand besprechen und beschließen wollen.
Die Forderungen:
Effektiv was tun gegen die Klimakatastrophe solange es noch geht –
wieder verantwortlicher umgehen mit Gottes Schöpfung.
Endlich die Reichtümer der Erde gerechter verteilen,
damit die Spaltungen und Spannungen abnehmen
zwischen den paar reichen und vielen armen Staaten und Menschen…
Menschen auf der Flucht nicht mehr zurückweisen an den Grenzen
oder noch besser endlich die Flucht-Ursachen bekämpfen statt die Flüchtlinge.
Bischöfe haben darüber mit Tony Blair und Angela Merkel geredet.
Die Friedensbewegung pax christi fordert,
Kritik ernst zu nehmen statt wegzudrücken und zu kriminalisiern...
Schließlich ist Globalisierung ja eine alte kirchliche Forderung.
Sie heißt: Globalisiert endlich die Liebe und die Gerechtigkeit!
Fangt damit an – auch in Heiligendamm!
https://www.kirche-im-swr.de/?m=1395
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