SWR3 Gedanken

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Pfingsten, so sagen das die Theologen,
ist so etwas wie der Geburtstag der Kirche.
Dieser Tag nämlich
und der GottesGeist, der da über sie gekommen ist,
hat aus einem kleinen Häuflein
von ängstlichen und mutlosen Männern und Frauen
in Jerusalem eine starke Truppe gemacht.
Jedenfalls trauten die sich auf einmal heraus aus ihrem Versteck
und erzählten in der ganzen Stadt
und schon bald in der ganzen Welt
von ihrem Meister Jesus von Nazaret und dass er Gottes Sohn ist
und nach dem Tod auferstanden und jetzt im Himmel
und also für immer bei den Menschen.
Das ist die Botschaft der Christen und der Kirchen -
und deswegen: Pfingsten als Gründungstag oder Geburtstag der Kirche.
In Deutschland, vor allem, muss man diesen Geburtstag
wohl wirklich zwei Mal feiern – auch noch am Pfingstmontag.
In Deutschland hat ja die moderne Spaltung der Kirche angefangen -
in wenigstens zwei Kirchen: Evangelisch-protestantisch und katholisch.
Das hat historische Gründe – und widerspricht der Botschaft der Bibel.
Sie sollen eins sein, sagt Jesus da –
und betet, dass GOtt diese Einheit schenkt.
Geteilte Kirchen – das ist unglaubwürdig in einer Welt,
die unter so vielen Spaltungen und Spannungen leidet.
Und da ist es gut, dass es bei uns den Pfingstmontag gibt.
Den nutzen inzwischen viele evangelische und katholische Gemeinden,
um gemeinsam Gottesdienst zu feiern.
Manche schreiben sogar
ihre ökumenische Zusammenarbeit vertraglich fest.
“Wir werden einander zu Gottesdiensten und Veranstaltungen einladen“,
heißt es in einem solchen Vertrag.
„Wir wollen Selbstgenügsamkeit überwinden
und… Vorurteile beseitigen;
Begegnung miteinander suchen und füreinander da sein.
Bei Kontroversen in Fragen des Glaubens und der Ethik
werden wir das Gespräch suchen.“
Wenn Pfingsten der Geburtstag der Kirche war –
Pfingstmontag könnte der Start sein für eine neue Einheit der Christen.
https://www.kirche-im-swr.de/?m=1394
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