SWR3 Gedanken

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Alternativlos - manchmal liegt es nah, eine Entscheidung als Alternativlos zu präsentieren. Weil man wirklich keine Alternative sieht. Und trotzdem spricht kein Politiker mehr das Wort aus. Schließlich hat es Karriere gemacht. Unwort des Jahres 2012. Damals haben einige Politiker ihre Entscheidungen als „alternativlos" bezeichnet, vor allem in Sachen Finanzkrise.
Nun versteht zwar sowieso kaum einer, was da richtig und falsch ist, aber das Wort- so die Jury, geht gar nicht. Weil es nahe legt: wir Politiker haben schon alles zu Ende gedacht. Ihr braucht nicht mehr denken, nur noch machen, was wir sagen. Das mag bei Kindern manchmal angehen, gegenüber erwachsenen Staatsbürgern geht das gar nicht.
Wenn man erwachsen ist, gibt es nämlich immer eine Alternative. Auch wenn man mit dem Denken und der Logik an seinen Grenzen stößt.
Jesus ist mal gefragt worden: Kann ein Reicher in den Himmel kommen? Ist einer, dem die Armut der Anderen sonst wo vorbeigeht, nicht ein verlorener Mensch? Und Jesus hat gesagt: Eher geht ein Kamel durch ein Nadelöhr, als dass so ein Reicher in den Himmel kommt. Also: Menschlich und logisch gesehen ist der Reiche verloren. In den Himmel zu kommen, ist logisch gesehen menschenunmöglich. Aber vor Gott sieht das anders aus. Bei Gott, sagt Jesus, ist alles möglich. Was meint er damit?
Wenn man zum Beispiel seinen Arbeitsplatz verliert, dann ist das eine Katastrophe. Menschlich gesehen. Aber von Gott her gesehen könnte es der Anfang einer anderen Berufslaufbahn sein, vielleicht der Anfang einer wirklichen Berufung.
Oder wenn man wegen einer Krankheit alle Pläne über den Haufen werfen muss, dann ist das eine Katastrophe. Menschlich gesehen. Aber von Gott her gesehen könnte es der Anfang einer anderen, besseren Lebensplanung sein.
Egal was passiert: alternativlos- das gibt's nicht. Vor Gott gibt es immer Alternativen. Wenn man fragt: Wofür soll das gut sein? Was will mir das sagen? Was hat Gott wohl noch mir vor?

https://www.kirche-im-swr.de/?m=13807
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