SWR4 Abendgedanken

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David und Goliath" - der eine klein und schmächtig, der andere groß und mächtig. Der Kleine steht dem Großen, Mächtigen so gut wie chancenlos gegenüber.
Die beiden sprichwörtlichen Figuren werden immer wieder mal bemüht, wenn es um ungleiche Gegner bei einer Auseinandersetzung geht. Weil die Geschichte aus dem Alten Testament der Bibel vielen bekannt ist und so das Kräfteverhältnis schnell erklärt ist.
In der Geschichte hat der kleine Hirtenjunge David als Einziger den Mut, zum Kampf gegen den übermächtigen Riesen Goliath anzutreten. Goliath hatte seine Gegner und auch Gott verhöhnt. Das hat David wütend gemacht. Überzeugt davon, dass er Gott und das Recht auf seiner Seite hat, stellt er sich dem im Grunde aussichtslosen Zweikampf. Goliath ist der Vorzeigekämpfer des gegnerischen Lagers, ein Hüne, bestens gerüstet.
Mutig und nur mit einer Steinschleuder in der Hand tritt der kleine David ihm entgegen, schleudert im richtigen Moment einen Stein und trifft Goliath tödlich am Kopf.
Wenn es heutzutage in einer Schlagzeile heißt  „David besiegt Goliath" - dann bedeutet das, jemand hat sich nicht einschüchtern lassen von einer vermeintlichen Übermacht, sondern sich mutig gewehrt.
Wie zum Beispiel ein Mann, dessen Ersparnisse durch die riskanten Geschäfte seiner Bank über Nacht verloren waren. Er hat, wie zu lesen war, gekämpft, ausdauernd und am Ende gesiegt. Als Kampf Davids gegen Goliath wird auch der Protest der Elbfischer mit ihren Kuttern gegen riesige Containerschiffe bezeichnet. Für die großen Containerschiffe soll die Elbe vertieft werden. Zum Schaden der Natur und der kleinen Fischer.
Wenn Menschen sich wehren, weil sie es nicht für richtig halten, was geschieht - in der Gesellschaft, in der Politik oder in einem Unternehmen -dann sind sie Machtdemonstrationen ausgesetzt. Und nicht selten sehen die Chancen für sie nicht gut aus. Doch hoch motiviert und überzeugt davon, das Recht auf ihrer Seite zu haben, manchmal auch aus ihrem christlichen Glauben heraus, protestieren sie gegen die vermeintlich Übermächtigen.
Und die tun gut daran, zu hören und abzuwägen, was Ihnen vorgetragen wird. Und sie sollten bedenken: Jede Macht ist nur eine geliehene Macht und sollte so gebraucht werden, dass sie zum Wohle aller ist.
Damit David und Goliath sich nach einer Auseinandersetzung bestenfalls auch wieder die Hand reichen können.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=13636
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