SWR3 Worte

SWR3 Worte

In dem Roman „Die souveräne Leserin" denkt die englische Königin über das Lesen nach. Für sie hat lesen etwas mit Freiheit zu tun: 

„Büchern war es egal, wer sie las oder ob sie überhaupt gelesen wurden. Vor ihnen waren alle Leser gleich, auch sie selbst.
Bücher buckelten nicht. Alle Leser waren gleich, und das erinnerte sie an ihre frühen Lebensjahre. [...], als sie und ihre Schwester sich aus dem Palast geschlichen und unerkannt unter die feiernde Menge gemischt hatten. Etwas Ähnliches geschah beim Lesen, spürte sie. Es war anonym, gemeinsam und allgemein. Und da sie ein Leben hinter Schranken verschiedenster Art geführt hatte, verlangte es sie nun genau danach. Auf diesen Seiten, zwischen diesen Buchdeckeln konnte sie unerkannt umherschweifen."

 Alan Bennett

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