SWR3 Gedanken

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Angst ist ein großes Thema. Jeder hat Angst, mehr oder weniger. Manchmal vor was Realem wie Mäuse oder Menschen, manchmal vor eher „Gefühltem" wie Enge oder Beschämt werden.
Therapieangebote gegen Angst gibt es wie Sand am Meer. Man bräuchte eigentlich keine Angst mehr zu haben, möchte man meinen. Weil man nach einer erfolgreichen Therapie wieder Aufzug fahren oder in ein Flugzeug steigen kann. Aber damit ist man die Angst eben noch nicht los.
Angst gehört zu unserem Leben dazu.
Die Bibel erzählt gleich am Anfang, dass das nun mal so ist. Sie erzählt es in der Geschichte vom sogenannten Sündenfall. Kennen Sie bestimmt: Adam und Eva im Paradies, die Schlange, der Apfel und aus, das war's mit dem Paradies. Und dann, draußen, jenseits vom Garten Eden lauert die Angst.
Die Geschichte will sagen: Angst ist die Folge von zerstörtem Urvertrauen.
Wie ein Kind Angst hat ab dem Moment, ab dem es sich von der Mutter entfernt, so hat - laut der Geschichte - ein Erwachsener Angst, wenn er sich von Gott entfernt. Weil er wie Adam und Eva gegen Gottes Gebot handelt. Weil er gegen sein Gewissen handelt. Und das kann ziemlich schief gehen.
Die schlechte Nachricht: seit Adam und Eva leben wir nun schon jenseits vom Paradies, sind nackt und hilflos dem Leben ausgeliefert, von Gott getrennt.
Die gute Nachricht: Gott schmeißt Adam und Eva nicht einfach nackt aus dem Paradies, er gibt ihnen Kleidung mit auf den Weg.
Und uns gibt er Menschen mit auf den Weg. Pfarrer und Therapeuten und gute Freunde, die uns helfen, locker zu bleiben. Und mit der Angst durchs Leben zu gehen.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=13554
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