SWR3 Gedanken

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Ich glaube, eine gute Beziehung zu führen ist wie kanufahren. Im ersten Moment mag das komisch klingen, aber ich finde eine Kanufahrt und eine Beziehung haben viele Gemeinsamkeiten:
Beide Partner müssen zunächst mal in die gleiche Richtung paddeln wollen. Das heißt, die beiden sollten ein gemeinsames Ziel und ähnliche Einstellungen haben. Wenn sie unterschiedliche Ansichten zur Richtung haben, dann gilt es irgendwie einen Kompromiss finden.
Dann sollte ich in einer Beziehung wie beim Kanufahren auf den anderen Rücksicht nehmen. Wir müssen zusammenarbeiten und im Gleichklang paddeln. Sonst schlagen wir wie wild mit den Paddeln ins Wasser, kommen aber keinen Meter vorwärts. Nur wenn wir einen gemeinsamen Rhythmus finden, kommen wir gut gelaunt vorwärts. Natürlich kann sich mal der eine, mal der andere kurz ausruhen und den anderen die Arbeit machen lassen. Aber im Endeffekt sollte der Weg von beiden gemeinsam befahren und gestaltet werden. Allerdings sollten wir uns nicht nur aufs Paddeln, also aufdie Arbeit und das Vorwärtskommen  konzentrieren. Ich glaube es ist wichtig, die Paddel immer mal wieder einfach einzuklappen. Sich treiben lassen. Sich selbst, die Umgebung und den Moment  genießen.
Was aber, wenn es plötzlich stürmisch wird, der Wellengang uns chaotisch von einer Seite auf die andere schleudert? Das können Meinungsverschiedenheiten, kleine Vorwürfe oder ein großer Streit sein. Dann müssen wir gemeinsam versuchen, einen Weg durch den Sturm zu finden. Versuchen, mit der Situation umzugehen, zusammenarbeiten. Das Kentern irgendwie verhindern.
Und wenn wir doch kentern sollten? Wenn die Beziehung scheitert? Natürlich kann das passieren, aber dann sollten wir eines doch noch gemeinsam tun: Aufpassen, dass keiner von uns ertrinkt, sondern beide sicher das Land erreichen, wo dannjeder seines eigenen Weges ziehen kann.                                                       

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