SWR3 Gedanken

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Heute geht's also los. Die olympischen Spiele werden am Abend in London feierlich eröffnet. Aus der ganzen Welt kommen die 200 Mannschaften, die sich in sportlichen Wettkämpfen messen. Sie verbannen alle wirtschaftlichen, politischen und religiösen Differenzen zwischen den Ländern in die zweite Reihe. Nur schade, dass bei Olympia nur Menschen teilnehmen, die eine mehr als überdurchschnittliche sportliche Leistung vorweisen können. Das universale Dabei-sein-ist-alles-Gefühl von Olympia beschränkt sich leider für die meisten Leute auf das Mitfiebern vor dem Fernseher. Allerdings: vor ein paar Wochen habe ich eine interessante Plakatkampagne für Olympia gesehen. Da war in antiker Gipsstatuenmanier ein  - na ja - so eine Art Sportler abgebildet. Ein Mann gut über 50 mit Waschbärbauch und Speckröllchen. Durchaus konzentriert und grazil wiegt er seinen Dartpfeil in der Hand. Auf einem anderen Plakat - auch als griechische Statue- ein ähnlich wohlbeleibter Mann beim Kegeln. Toll! Olympia for everybody! 
Ich war und bin beeindruckt: eigentlich könnten wir alle viel öfters Olympiafeeling haben! Wir müssten dafür nur bei unseren wenig leistungsorientierten Freizeitbeschäftigungen öfters mal andere mit einladen. Menschen aus Russland, Ägypten, aus England, den USA, China und sonst woher gibt es schließlich inzwischen in jeder Kleinstadt. Dabei sein ist alles - machen wir doch mal hier bei uns Olympia.
Entweder mit einer internationalen Zufallsdartmannschaft oder - wem das zu viel Bewegung ist - beim internationalen Olympiadauergucken mit dem Nachbar mit Migrationshintergrund, gerne auch mit Bauch.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=13486
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