SWR3 Gedanken

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„Gott, deine Güte reicht so weit der Himmel ist. Und deine Gerechtigkeit so weit die Wolken gehen"  Heute gegen 11 Uhr wird dieser uralte Gebetsruf wahr. Jedenfalls für die vielen Kinder und Jugendlichen in Baden-Württemberg, für die heute die Ferien beginnen. 6 Wochen frei - das ist Güte pur! 
Manchen allerdings fällt zu Beginn dieser Zeit erst einmal der Himmel auf den Kopf. Spätestens heute haben nämlich alle ihr Zeugnis erhalten.  Maxi  zum Beispiel weiß schon seit Tagen,  dass bei Mathematik eine 5 stehen wird, mangelhaft. Und Jule wird nicht versetzt. Alles andere als ein himmlischer Start!
Maxi weiß genau, dass ihre Eltern jetzt tagelang über nichts anderes reden werden als über ihr Versagen in diesem Fach, zumal sie auch sonst keine tollen Noten hat. Und Jule findet, dass ihre Freundinnen plötzlich komisch zu ihr sind, so als hätte sie eine  schlimme Krankheit. Bitter, wenn die Beurteilung über meine Leistungen verdeckt, was ich sonst noch bin, als Freundin, Tochter, als Mensch unter anderen Menschen. Gottes Gerechtigkeit reicht so weit die Wolken gehen - ich finde das tröstlich. Schließlich ist die ganze Bibel voll von Menschen, die immer wieder ganz schön versagt haben. Menschen, die nach unseren Maßstäben nicht nur in der Schule durchgefallen wären. Aber Gott lässt diese Menschen nicht durchfallen, Gottes Gerechtigkeit reicht so weit die Wolken gehen, weil wir mehr sind als ein Zeugnisblatt sagt. Liebe Eltern, liebe Jugendliche - gelingendes Leben ist mehr als eine Notenübersicht am Ende eines Schuljahres. Gelingendes Leben braucht einen weiten Himmel Und einen Gerechtigkeitssinn, der so weit ist, wie die Wolken gehen. Gerade für Maxie und Jule und alle anderen, für die heute die Ferien beginnen! 
Ich wünsche euch allen einen weiten Himmel in der Ferienzeit! Und allen, für die bald das Schuljahr wieder angeht, einen guten Start!

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