SWR3 Gedanken

SWR3 Gedanken

Endlich fängt der Sommer an, Sommer zu werden.
Endlich draußen sitzen, nachts mit offenen Fenstern schlafen...
Aber da ist ein nerviger Ton, gleichmäßig, gleichbleibend, durchdringend.
Die Nachbarn haben ihren Pool mit Wasser gefüllt
und die Umwälzpumpe gestartet.
Das Wasser soll ja sauber bleiben statt „umzukippen".
Und die Pumpe macht den Ton...

Letzten Sommer hatte Familie L. das wohl noch überhört -
aber jetzt war es schlimm: Auf der Terrasse sitzen - nur mit Ohren zuhalten;
schlafen nur mit geschlossenem Fenster oder mit Ohropax!?
Das musste sich ändern.

Es gab Gartenzaun-Gespräche mit anderen Nachbarn.
Die einen hatten keine Probleme; andere doch, wollten aber keinen Streit.
Frau L. ging es inzwischen schlecht; der Sommer drohte schlimm zu werden.
Ausweichen in eine Pension oder bei Freunden übernachten? Nicht ernsthaft!

Bald wird es ihrem Mann zu bunt; er schreibt einen Brief an die Pool-Familie.
Benennt die Störung und die Probleme.
Macht Vorschläge: Pumpe besser gedämmt aufstellen, nachts abschalten...
Und nennt das Ziel: es soll friedlich bleiben in der Nachbarschaft.

Naja, vielleicht ist es ein bisschen feige, so einen Brief zu schreiben.
Andererseits: so bleibt die Wut unter Kontrolle -
das ist sicher besser als ein offener Schlagabtausch.

Die Pool-Nachbarn schalten gleich am ersten Abend die Pumpe ab.
Am nächsten Tag rufen sie an und laden Familie L. ein;
sie sind ein wenig enttäuscht über den Brief -
„wir können doch miteinander reden!?"
Sie haben geredet - und erste Lösungen sind verabredet.

Es ist gut, erst mal miteinander zu reden statt hinterrücks und übereinander.
Das hat übrigens auch Jesus so gesehen:
»Wenn dein Bruder oder deine Schwester ein Unrecht begangen hat,« sagt er,
»dann geh hin und stell ihn unter vier Augen zur Rede.
Wenn er oder sie mit sich reden lässt, hast du sie oder ihn zurückgewonnen.«

https://www.kirche-im-swr.de/?m=13350
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