SWR3 Gedanken

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Früher Abend; ich stehe im Bäckerladen beim Supermarkt um die Ecke
- und die Regale sehen ziemlich leer aus.
Auch mein leckeres Dinkel-Vollkornbrot ist leider schon alle.

Dumm für unsere Haushalts-Planung - und trotzdem:
Eigentlich bewundere ich Frau B. und ihre Mitarbeiterinnen im Backshop.
Denn sie planen ja offenbar ziemlich genau auf den Punkt.
Lassen sich morgens so viel Brot und Brötchen und Gebäck liefern
und mittags noch mal nachliefern, dass sie damit hinkommen für heute.

Schon klar: das ist schwierig und fast ein wenig riskant.
Allzu oft enttäuschte Kunden bleiben weg - das kostet Umsatz.
Braucht also jedenfalls eine Menge Erfahrung und sogar ein bisschen Mut.
Andererseits: Weniger Reste sind auch schneller aufgeräumt, abends.
Und das heißt auch wenig oder gar nichts wegwerfen -
immerhin geht es ja um Lebensmittel, die da sonst vernichtet werden.
Klar: Andere Bäckereien verkaufen ab sechs Uhr alles zum halben Preis.
Hilft manchen Menschen, ist für den Bäcker aber teuer...

Ich bin denen da im Bäckerei-Shop am Supermarkt einfach mal dankbar.
Sie machen mir und anderen etwas klar:
Dass wir da ein Problem haben - und wie es zu lösen wäre:
Unsere Gesellschaft und viele einzelne und Familien
gehen einfach zu verschwenderisch um mit dem,
was Natur und Landwirtschaft uns schenken.
Das fängt schon auf dem Acker an; so viel schmeißen sie da weg
oder lassen es unterpflügen -  zu klein zu groß zu hässlich...
Und das geht weiter im Laden und bis in die Haushalte:
Zu viel eingekauft, auf Vorrat gelegt -
und dann wird es im Laden unverkäuflich wegen MHD
und zu Hause ungenießbar.

Unser tägliches Brot gib uns heute, beten die Christen jeden Tag.
Konkret würde das wohl auch heißen:
Genug für heute - und wenig genug, dass wir es auch noch essen können.

Ach ja - ich sollte noch an's Dinkel-Vollkornbrot denken -
heute mal rechtzeitig...

https://www.kirche-im-swr.de/?m=13348
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